Durchgangssyndrom

Meine Mutter konnte im Januar 2016 die Badewanne nach vorabendlichem Bad nicht alleine verlassen. Sie lag also die gesamte Nacht in der Badewanne. Durch Zufall aufgefunden wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Die bereits vergessliche Frau mit 82 Jahren war nun ganz durch den Wind.

Es fehlten Ihr Tage, sie verstand nicht, warum sie jetzt im Krankenhaus ist (denn es ist ja nichts gebrochen; die Vorsorglichkeit konnte sie nicht nachvollziehen, da sie selber niemals freiwillig in ein Krankenhaus gegangen wäre). Attestiert wurde eine starke Demenz. Diese Untersuchung wurde bereits in den ersten beiden Tagen erstellt, wo sie meiner Meinung nach noch total geschockt war und ein „Durchgangssyndrom“ als ihr Eigen betrachten konnte. Sie ist mittlerweile vergesslich und auch ich würde ihr Demenz diagnostizieren, wie dieses auch die Ärzte zu einem späteren Zeitpunkt taten. Aber: es sollte immer berücksichtigt werden, dass wenn ein Mensch aus seinem geregelten Leben gerissen wird, dieser oftmals nicht mehr „mitkommt“ was um ihn herum geschieht.

Ganz wichtig erscheint mir hier, dass sofort Hilfsgeräte wie Brille oder Hörgeräte wieder dem Menschen ein Teilnehmen am Leben ermöglichen um kein weiteres Handicap zu schaffen. Ist es wirklich „nur“ das Durchgangssyndrom (Postoperatives Delir), dann kann sich dieses wieder zurück entwickeln, was auch Monate dauern kann.

erschreckendes Beispiel was so alles passiert gibt es hier zu lesen: http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?f=15&t=120611&mobile=on