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Blendung nach Katarakt-OP bei grauem Star

Auch wenn das Problem bei mir grundsätzlich besteht, so war auch ein falsch verordnetes Arzneimittel mit seinen Nebenwirkungen schuld an meiner erhöhten Blendempfindlichkeit. Brimonidin bzw. Brimovision wurde mir zur Drucksenkung verabreicht.
Ob das Medikament dieses Ziel erreicht hat ist mir nicht bekannt.
Aber die Tatsache, dass die Augen tränten, über 2 Jahre entzündet waren und ich so stark geblendet wurde dass es ebenso schlimm war, als hätte mein Visus nochmals 20 Prozent verloren.

Ansonsten gilt:

Die getrübte Linse nimmt nur unregelmässige Lichtpunkte wahr, wodurch der Blendeffekt entsteht, 

Bei meiner schon langjährigen Trübung half die  operative Entfernung der getrübten Linsen und das dann erfolgende  Einsetzen einer klaren Kunstlinse in die Linsenkapsel. Eine irre Sache: um 12.00 Uhr wurden in der Uniklinik Würzburg meine Linsen ausgemessen, um 14.00 Uhr lag ich im OP und bekam die neue Variante auf dem linken Auge eingesetzt. 

Extreme Probleme traten bei mir jedoch dennoch – wie bei vielen anderen Menschen – nach der OP  durch die Blendung auf.  Diese war nun anders als vor der Operation. Mich blendete nicht mehr alles (was vor der OP der Fall war) sondern das grelle (nicht gekannte) Sonnen- bzw. UV-Licht machte mir zu schaffen.

Tip(p)s mir das Leben leichter zu machen bekam ich im BFW Würzburg, wo eine Arbeitserprobung statt fand.

Im BFW Würzburg konnte ich eine Kantenfilterbrille erproben, die mir ganz kleine Vorteile brachte. Jedoch hatte ich eine Vorrichtung, die an meiner Brille angeklipst wurde und somit die Brillengläser verschrammt hat.
Ich hatte den Eindruck, dass dieser (in meinem Fall orangefarbene Filter) zwar meine Augen beruhigt, aber dennoch keine große Veränderung mit sich brachte. Für die Anschaffungskosten von rund 200 Euro war ich dann doch noch nicht bereit und fand bei Amazon eine Alternative in einer UV-Brillle, die „eigentlich“ für PC-Arbeit bzw. PC-Spiele oder nächtliche Autofahrten empfohlen wird.

Bezogen (mit Klick auf das Bild möglich) habe ich die Brille über Amazon. Angebracht habe ich daran noch eine (nicht bei der Brille mitgelieferte Brillenkette) die gerade beim einkaufen sehr geschickt (speziell in den Märkten mit gelben und roten Farben war das einkaufen für mich eine Qual) ist, wenn man/frau die Brille mal von der Nase ziehen möchte.

Über einige Monate hatte ich diese gelbe Überbrille ständig auf der Nase, weil sie doch eine gewisse Linderung brachte. Aber auch einen kleinen Nachteil: durch die Färbung war die Blendung nicht mehr gegeben, aber das Sehen wurde auch etwas angestrengter.

Der nächste Tip(p) aus Würzburg waren Mützen mit Schild, die den Einfall von Sonnenstrahlen verhindern. Eine gute Lösung und sehr hilfreich, wenn das Schild groß genug ist.
Jetzt verstand ich erstmalig, warum mir früher so oft ältere Menschen mit Hut begegnet waren (über die ich insgeheim lächeln musste), die waren nämlich klüger als ich und haben sich gegen Blendung geschützt.

Beim zufälligen Blick in ein Tennisspiel bemerkte Sonnenschutz in Form eines Sonnenschildes. Für mich die optimale Lösung!
Dieses Schild sitzt über meiner abdunkelnden Brille. Da das Schild nur wenige UV-Strahlen überhaupt in Richtung Brille durchlässt, bleibt diese relativ hell und das sehen ist deutlicher. Da das Schild relativ groß ist gelangen kaum Sonnenstrahlen in Richtung meines Blickfeldes und ich kann das Schild in die Richtung ausrichten, von der die Sonne kommt.

Für mich eine imense Hilfe! Bestellt habe ich bei Amazon, was mit einem Klick auf das folgende Foto möglich ist.

Erhältlich in diversen Farben. Laut Hersteller 100% Anti-UV-, Anti Glare und hat keinen Einfluss auf die Sicht, was ich bestätigen kann. Der beste Sichtschutz wenn es ums Autofahren geht und man/frau gegen die unter- oder aufgehende Sonne steuern muss. 

Keilkissen gegen Rückenschmerzen

Der Anfang auf dem Weg etwas gegen meine Rückenschmerzen und meine Arthrose in der Hüfte zu unternehmen lag beim Kauf eines Keilkissens. Meine Krankengymnastin meinte damals, es wäre förderlich und man/frau müsse einfach durchhalten, sich an die fremde Sitzweise zu gewöhnen. Dieses war für mich kein Problem und fühlte sich auch nicht am Anfang irgendwie schmerzlich an. Ich habe gleich zwei Keilkissen (relativ niedrig, falls ich doch Probleme entwickelt hätte) besorgt. Eines ist auf meinem Bürostuhl, das andere in meinem Hexenhaus, wo ich zumeist sitze. Demnächst werde ich das Keilkissen zu Hause mit einem Handtuch unterlegen, damit es steiler wird.

Das Becken kann leichter aufgerichtet werden, wodurch die Haltearbeit, die durch die untere Rückenmuskulatur erfolgt, ganz wesentlich entlastet. Am sinnvollsten sind Keilkissen, die nicht aus zu weichem Material bestehen. Bei zu weichen Materialien werden die stützenden Eigenschaften oftmals nicht erreicht.  Ideal wären also Keilkissen aus hochverdichtetem Recycling-Schaumstoff mit höherem Härtegrad.

Bei meinen Keilkissen liegt ein Frotteehandtuch obenauf bzw. das Keilkissen in ein Handtuch eingewickelt  um ein Abrutschen zu verhindern, manch ein Keilkissen besteht aus glattem Stoff, was einer positiven Wirkung entgegenstehen dürfte.

Ideal ist eine  Sitzhöhe, wenn zwischen Oberschenkel und Rumpf ein Winkel von circa 95 Grad entsteht. Daß dieses gerade in „bequemen“ Couchen kaum der Fall ist, ist leicht nachvollziehbar.

Mir persönlich war wichtig, dass ich das Keilkissen schnell „unter dem Hintern“ habe und somit wurde es von mir bei Amazon bestellt. Hier eine kleine Auswahl:

Paßt die Farbe des Kissens nicht zum Stuhl oder zur Wohnungseinrichtung, so einfach in ein Handtuch packen, und es fällt weniger auf.

 

Still Alice – Mein Leben ohne Gestern

Einen Tag nach der Beedigung meiner Mutter kam der Film „Still Alice – Mein Leben ohne Gestern“ im TV. Hin und her habe ich mir überlegt, ob ich mich so schnell über einen Film tatsächlich mit diesem Thema auseinandersetzen kann. Alles ist noch frisch, alles tut weh und immer wieder war „habe ich genug für sie getan“ in meinem Kopf.

Dierser Film half mir dabei. Eine intelligente, noch junge Frau, konnte sehr gut erklären (in ihren guten Phasen) wie sich die schlechten Phasen und Situationen anfühlen. Der Zuschauer konnte sich einfühlen und sich selber in Frage stellen mit seinem Verhalten und seinen Reaktionen. Die Erklärung dieser geistreichen Frau, deren Leben um Kommunikation und um Wissensvermittlung ging, für die in schlechten Zeiten Worte einfach nicht greif- und nutzbar waren, obwohl das eines der wichtigsten Dinge in Ihrem Leben war, machte klar, in welcher schwierigen Situation ein Demenzeerkrankter sich befindet.

Die Verzweiflung, das Badezimmer nicht mehr zu finden oder einfach ein wirres Verhalten an den Tag zu legen und dieses aber noch zu registrieren; nicht aber verändern zu können. Mutti sagte immer: „Ich vergesse so viel – ich werde so vergesslich!“ ist doch nicht schlimm – wir denken nun für Dich mit…..

Dieser Film ermöglichte mir eine Rückbetrachtung meines Verhaltens und gab mir eine ganz besonders große Beruhigung: die nämlich, zu wissen, dass ich genau das richtige getan habe. Sie wurde betreut, von mir, als das nicht mehr ausreichte, weil 24 Stunden-Bereitschaft und das nicht erkennen der eigenen Gesundheitseinsicht als Angehörige nicht mehr geleistet werden konnte, durch ein Pflegeheim. Genau das war nötig, weil sie nun nicht mehr erkennen konnte krank zu sein. Sie wusste nicht mehr, dass sie nicht mehr Laufen kann und den Rollstuhl benötigt.

Ich habe irgendwann aufgehört dem gesprochenen Wort Bedeutung zu geben. Die täglich wieder kehrende Frage: „wie weit fährst Du zu mir“, habe ich jedesmal in selbiger Form beantwortet, auch wenn diese hunderte von Malen kam. Es war eine Frage, die sie eben jeden Besuch von mir beschäftigte. Ich konnte für sie sorgen, Lieblingsspeisen mitbringen oder Umsicht zeigen. Was sie mochte konnte sie mir nicht mehr sagen, ich musste aus Erfahrungen hantieren und aus ihrer Vergangenheit. Oft sagte sie „nein“ zu einem Geschenk, wenn ich sie danach fragte – als es auf dem Tisch stand wurden die Augen groß und glücklich. Mit dem Wort – der Bezeichnung – konnte sie nicht viel anfangen…. aber mit dem „Ding“ ohne Namen, das brachte glückliche und alte Erinnerungen zurück.

Ich konnte Abschied nehmen – ohne Worte – sie war zu schwach für ein Gespräch, ich konnte den Arm streicheln, die Backe, neben ihr sitzen, etwas zu trinken geben und einfach „da sein“. Verstanden hat sie vielleicht weder die Worte noch die Situation. Eines aber hat sie verstanden: ich war da und ich war ich liebevoll gesinnt……

Dieses Drama von Richard Glatzer und seinem Ehemann Wash Westmoreland nahm die Grundlage des  gleichnamigen Romanes der 1970 geborenen Neurologin Lisa Genova, was 2007 deren Debüt als Romanautorin darstellte. Dieses doch so schwere – und für sehr, sehr viele Menschen das Leben begleitetende Thema war über 40 Wochen in der Rubrik „Roman“ auf der Bestsellerliste der New York Times. Es wurde in über 30 Länder verkauft und in mehr als 20 verschiedene Sprachen übersetzt. Auch wurde Still Alice 2013 von Christine Mary Dunford für die Bühne adaptiert.

Ein Film, der Angehörigen wie mir helfen konnte die Welt der Demenz zu betreten ohne von ihr aufgefressen zu werden. Die gute schauspielerische Darstellung ermöglicht die Familienproblematiken zu erkennen, die sich im Rahmen einer solchen Krankheiten aufzeigen. Als Betrachter kann es einem einfacher gelingen die eigenen Verhaltensweisen zu ändern … Der Film hilft begreifen, was an der Demenz nicht zu begreifen ist….

                   

 

Dieser Beitrag wurde am 25. Mai 2017 in Allgemein veröffentlicht.

Sie stürzt immer an Tagen, an denen bei mir wichtiges ansteht

Bewußt ist es sicher nicht, aber im Gespür dürfte sie haben, wenn ich mehrere Tage nicht ins Pflegeheim komme, dass etwas besonderes ansteht.

Es ist nahezu egal, ob es ein erster Arbeitstag ist, ein Probearbeiten, die Auflösung ihrer Wohnung oder die Räumung: an allen diesen Tagen stürzt sie.

Ich bin berufstätig, habe viele Schreibereien und auch noch hunderte von Kilometern im Monat um alles zu regeln, da kann ich nicht auch noch ständig im Pflegeheim aufschlagen. Genau das scheint sie zu merken. Ob sie es tut um Aufmerksamkeit und Besuch zu erhalten, oder einfach nur so, kann ich nicht beurteilen, Fakt ist: an und zu jedem wichtigen Termin stürzt sie! Nächste Chance wäre ihr Geburtstag nächste Woche….

Dieser Beitrag wurde am 1. April 2017 in Allgemein veröffentlicht.

Zimmer im Pflegeheim

Nachdem nun meine Mutter zum Pflegefall wurde komme ich mit meiner Gesundheit auf „den Felgen daher“. Die absolute Krönung hat mir und meinen Knochen das Beisein bei der Nachuntersuchung des Oberschenkelhalsbruches meiner Mutter serviert. Ich musste einige Stunden stehen um darauf zu achten, dass sie nicht unversehens aufsteht und wieder einmal stürzt … und nun kann ich nicht mehr richtig krabbeln weil die eigene Arthrose nun in die Gelenke schießt. Auch dadurch verursacht, dass ich die Wohnung meiner Mutter räume um diese zu vermieten.
Sie ist trotz Rollstuhl immer noch der Meinung laufen zu können, aufstehen zu können und alles selber tätigen zu können. Also ist sie mal lässig aufgestanden, alleine zur Toilette gegangen und hat sich dabei mal kurz die Hüfthosen besser gesagt die Hüftprotektoren (die eben zum Schutz vor einem Oberschenkelhalsbuch angezogen worden waren) ausgezogen und ist gestürzt.

Selbstverständlich brachte der Aufenthalt im Krankenhaus ein erneutes Rückfallen der geistigen Fähigkeiten, von denen sie sich auch jetzt, 6 Wochen nach dem Bruch, noch nicht erholt hat.

Da sie immer von Schmerz spricht wurden ihre Schmerzmittel konstant erhöht. Meine Aussage, dass der Rücken meiner Mutter schmerzt, nicht aber der Oberschenkelhalsbruch wurden nicht so ganz für wahr genommen, besser gesagt nicht vom gesamten Personal.

Nunmehr ist meine Mutter aber sehr schläfrig und das Personal muss ihr das Essen reichen und meine Argumente wurden interessanter. Seit nunmehr 3 Wochen wird vom Hausarzt versucht, die Medikamente wieder zu reduzieren.
Daran liegt eben die große Schwierigkeit: ein Mensch spricht von Schmerzen und kann sich nicht mehr genau definieren (wobei sie mir gegenüber immer ganz klar sagte „die Schmerzen sind im Rücken, nicht im Bein“.

 
Viel helfen kann ich ihr nicht – eigentlich sollte ich mir lieber versuchen selber zu helfen 🙁
In jedem Fall hatte ich ihr vor Weihnachten ihren Weihnachtsbaum und ihre Krippe gebracht, welche nun wieder bei mir warten, bis ich sie im nächsten Jahr wieder ins Heim bringen werde.

Auch habe ich auf das Drängen meiner Mutter in Ihrem Zimmer ein Telefon installieren lassen. Jedoch mit dem Hinweis, bitte meine Rufnummer nicht im Zimmer zu hinterlegen. Im vergangenen Pflegeheim ereilten mich oftmals 30 Anrufe am Tag. Sie konnte sich an die vorangegangenen 29 einfach nicht mehr erinnern.

Mittlerweile habe ich in Ihr Zimmer ihre Ölgemälde gebracht, die nun auch an den Wänden hängen, demnächst hoffentlich mal die Fotos.

Mittlerweile wurde schon eine Mitbewohnerin meiner Mutter in deren Bett erwischt „Ach hier ist es so schön, ich bleibe hier!“, meinte die ältere Dame 🙂

Dieser Beitrag wurde am 30. März 2017 in Allgemein veröffentlicht.

Demenz unterschätzt für Pflege zuhause

Hätte ich gewußt, was auf mich zukommt, ich hätte es mir zum Selbstschutz nicht antun dürfen. Über drei Tage Urlaub bei mir konnte meine Mutter doch durch viel (inhaltsloses) Gerede manches kaschieren. Oftmals war sie drei Tage hier bevor ich mich entschloss sie bei mir zu pflegen und aus dem Heim zu holen.

Allerdings ist der Stand der, dass sie nur den Antrieb hat zu laufen um an Essen zu gelangen. Für alles andere, was es geben könnte, gibt es von ihrer Seite kein Interesse.

Sie stürzte kam für ein paar Tage ins Krankenhaus und war einige Zeit inkontinent (ich aber musste meinen Arbeitsalltag dennoch zu 100 % über 40 Stunden die Woche bewältigen). Gelassen ließ sie alles in die Hose gehen. Mittlerweile erkennt sie nun manchmal wenn sie auf die Toilette muss, ist jedoch nicht mehr in der Lage die Vorgänge alle durchzuführen geschweige denn, sich die Hände zu waschen.

Durch die Inkontinenz und die notwendigen Einlagen hat sich ein Pilz entwickelt, den ich nun mehrfach am Tag behandeln muss. Ein zeitaufwendiges Unterfangen weil die Frau erst ins Bett gebracht werden muss, zum öffnen der Beine bewegt werden muss, damit ich waschen und abtupfen kann. Dann muss noch die Creme angebracht werden und die Dame dann wieder aus dem Bett transferiert werden.

Dem Pflegedienst (bestimmt auch demnächst dem MDK) erzählt sie, dass sie alles alleine kann, und verweigert Haare waschen und Zähne putzen. Wobei sie im Regelfall keine 2 m ohne Pause gehen kann und sich nicht einmal merken kann ob sie Zähne geputzt hat oder nicht.

Auch ist ihr Hirn nicht mehr in der Lage Bezeichnungen (Nektarine, Wurstsorten ect.) zuzuordnen und gibt Lapidarantworten, die im Gegensatz zu den Handlungen stehen. Sinnlos also zu fragen „Willst Du eine Nektarine?“ Sie sagt „Nein danke“ und schlingt sie doch hinunter wenn sie diese geschnitten und portionsweise vor sich stehen hat.

rutschsichere Socken gegen Sturzgefahr

Leider haben unsere dementen Angehörigen oftmals einen schier unstillbaren Wandertrieb. Bei meiner Mutter ist dieser zwar recht kurDazfristig, da sie auf Grund von Herzproblemen sehr kurzatmig ist. Für einen Sturz reicht aber schon ein Kurzausflug.

sockenUm – speziell nachts – diese Gefahr etwas zu reduzieren habe ich ihr rutschsichere Socken mit Noppen besorgt. Dadurch hat sie einen etwas besseren Halt und die Gefahr ist ein kleines bischen reduziert. In Supermärkten habe ich sie oftmals in der Weihnachtszeit bekommen – nun aber, im August 2016, habe ich diese Socken gegen Sturzgefahr über Amazon bezogen.

Dieser Beitrag wurde am 19. August 2016 in Allgemein veröffentlicht.

Kommunikation mit Demenzkranken

ist alles andere als einfach. Gerade dann, wenn diese Leute – wie meine Mutter – unzufrieden sind ohne Ende (sie spürt ja selber, dass nichts mehr so geht wie sie möchte..)

Am Besten ist es, wenn es uns Angehörigen gelingt Augenkontakt aufzubauen und das negative (welches wir so und so nicht ändern können) einfach zu überhören und versuchen so freundlich wie möglich zu sein. Es gab schon Tage von Ausrastern bei mir, da dachte ich „Nein, so geht das alles gar nicht.“

Am besten ist ein Augenkontakt auf gleicher Höhe um überhaupt als Angehöriger sehen zu können ob der Betreffende uns wahr nimmt. Kurze Sätze – am besten ohne Stimmungsschwingungen die auf Emotionen zurückführen lassen. Sei es a) um den Angehörigen nicht zu überfordern; meiner Meinung aber auch um keine Möglichkeit zur Manipulation zu geben.

Die Aussagen von Demenzkranken sind mit Vorsicht zu betrachten, da sie oftmals nicht mehr das gesamgte Vokabular zur Verfügung haben. Wenn sie sagen, sie wollen eine blaue Jacke, so können sie auch die weiße meinen – aber das Wort weiss nicht mehr kennen. Im Zweifelsfall also zeigen und am Besten nicht wählen lassen; sonst sind sie wieder überfordert. Weiße Jacke zeigen und fragen „die“. Der Betreffende kann immer noch sagen die andere…. Ansonsten ist unsere Fantasie gefragt.

Schwieriger ist es in Sachen Unzufriedenheit und motzen. Ich versuche nun das ganze spielerisch zu sehen, je mehr sie schimpft, desto weniger darf das bei mir ankommen. Sie ist eine arme Seele, von der ich mir aber mein Leben nicht negativ beeinflussen lassen darf. Meine alte Katzendame ist gestern erstmals gesundheitlich wieder in der Lage gewesen auf mein Bett zu springen! Toll!!!! Mein junger Teeanger Speedy kam heute nacht ins Haus, obwohl er sonst gerne nachts draußen ist, freut mich 🙂 Und meine Orchideen blühen fast alle… Gut gepflegt von mir also!

Meine Mutter, die wieder versucht mir klar zu machen, dass der Ohrstöpsel des Funkkopfhörers weh tut überhöre ich „einfach“ und gebe den Kommentar „es geht nicht anders (warum und wieso darüber debatiere ich nicht mehr).

So so, dass Essen schmeckt nicht besonders. Dumm gelaufen! Da es ihr aber schon immer bei anderen nicht geschmeckt hat ist das ja nichts neues und wird bei mir unter „Alltag“ abgelegt. Nachdem sie jede Menge Obst verdrückt und hart gekochte Eier gibt es ja wohl doch noch das eine oder andere, was ihr schmeckt. Der Rest darf nicht mein Problem sein …. Wer schon immer Einladungen zum Essen in Gaststätten abgelehnt hat und Mitbringsel von anderen als „igitt“ bezeichnet hat, der wird sich kaum im Alter ändern….

Aber, im Vertrauen gesagt: Geschmäcker sind verschieden, und die Gerichte meiner Mutter sprechen mich ebenfalls nicht an. Allerdings koche ich ihr eben ihre Kartoffeln und versuche diese Wünsche für sie einzubauen. Bisher habe ich ihr die von mir bevorzugten Nudeln erspart, mal sehen, ob sie diese isst, wenn sie auf dem Tisch stehen werden.

Dieser Beitrag wurde am 31. Juli 2016 in Allgemein veröffentlicht.

Schutz vor dem – eigenen – Aussperren

Ich lebte lange Jahrer alleine und schloss die Tür immer von innen ab, auch mit dem Hintergrund, den Schlüssel immer sofort zu finden 😉

Nun aber wird meine ältere Mutter bei mir leben und es erscheint mir super wichtig, dass sie sich nicht einschließt und ich selber nicht mehr ins Haus – und somit auch zu ihr – komme.

Damit ich immer – auch bei einem Notfall – in mein Haus kann bot sich dieser Zylinder mit Drehknauf an. So lässt sich die Tür, auch wenn sie verriegelt ist, immer von außen aufschließen. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir zum Verriegeln von Innen keinen Schlüssel mehr benötigen, sondern dies einfach durch drehen des Knaufes tun können.

Eine sehr gute Lösung, die mich beruhigt. Der Tip kam von einem Schlüsseldienst, wo der Inhaber seinen gesamten Laden so eingerichtet hatte.

Da ich selber ein Verwaltungsdepp bin habe ich einen Fachmann engagiert, da bei mir auch das Schloss selber ausgetauscht wurde. Allerdings kann Otto-Normalverbraucher (der/die geschickter ist als ich) das locker selber tätigen. Es sind tatsächlich nur ein paar Schrauben anzubringen bzw. im Vorfeld das Abmessen des Schlosses, um das passende neu einsetzen zu können.

knaufMan/Frau löst für das Anbringen des Knaufes nur seitlich im Schließblech der Tür eine Schraube und kann dann den Zylinder bei richtiger Schlüsselstellung (geht einfach durch Ausprobieren) locker herausziehen.
Es empfiehlt sich den alten Zylinder einmal zu ziehen, um die richtige Länge zu ermitteln, bei mir war das wie hier angegeben:
Z(ylinderlänge):40mm/K(nauflange):40mm, was sich auf die jeweilige Länge ab Verriegelungsbolzen bezieht.

So gibt es auch kein leidiges eigenes Aussperren mehr, weil der Schlüssel von innen steckt und der Ersatzschlüssel deshalb von außen die Türe nicht aufschließen kann. Auch eine super Idee, wenn ein Raum nur mal kurz verlassen wird, wie ein Kellerraum. Damit mir die Türe nicht ins Schloss fällt, wenn ich mal aus dem Haus gehe, dann drehe ich von innen den Knopf zwei Mal. Das Schloss ist somit außen und die Türe kann nicht ins Schloss fallen.

Erhältlich sind die Profil-Knaufzylinder unter anderem hier.

Dieser Beitrag wurde am 12. Juli 2016 in Allgemein veröffentlicht.

Demenzkranker waschfaul oder….

Meine Mutter war immer recht reinlich und hat sich regelmässig gewaschen. Nun hatte ich sie einige Nächte bei mir und irgendwie hat das nicht geklappt.

Klar: sie hat weder einen Bezug zu flüssiger Cremeseife (wie diese bei mir im Bad steht) noch zum Waschen unter fließendem Wasser. Sie ist ihre Waschschüssel gewöhnt, zumindest aber den Stopfen im Waschbecken zu befestigen um kein Wasser zu verschwenden. Letzteres geht aus technischen Gründen an meinem Waschbecken im Bad nicht. Zugeben wäre zu viel verlangt. Im Regelfall weiß ein Dementer dass er/sie Defizite hat und versucht so wenig wie möglich darauf hin zu weisen dass die eine oder andere Sache ihm/ihr schwer fällt.

waschschSomit habe ich eine Baby-Waschwanne besorgt und werde ihr auch ein Stück Seife dazu legen. Mal sehen, ob es dann besser funktioniert.

Ich hätte mich wirklich über mich selber ärgern können, dass ich nicht sofort auf diese Idee gekommen bin. Aber ich gehe einfach davon aus, dass Menschen Wünsche und Fragen äußern können. Dabei vergesse ich aber immer wieder dass es sich um eine ganz andere Generation handelt. Zudem ist diese Situation der Veränderung auch nicht einfach zu verkraften.
Wir werden auch sehen, ob sie das Badezimmer bevorzugt, oder einfach ihren Hocker (Badetuch drauf) in Ihrem Zimmer.

Fazit ist: ganz wichtig ist zu überlegen was der Angehörige für Angewohnheiten in den letzten Jahren hatte um zu versuchen diese „nachzuspielen“ oder so ähnlich wie möglich aufzubauen. Wie mir das alles gelingen soll ist mir noch nicht ganz klar ….

Ich versuche die Kleidung meiner Mutter immer am selben Platz zu belassen (damit sie diese wieder findet).
Die Unterwäsche tausche ich einfach aus, damit das schmutzige Stück in die Waschmaschine kommt und das benutzte an selbiger Stelle liegt.
Kleidung am Besten ohne Knöpfe, Reißverschlüsse oder ähnlichem Geschnörkel um nicht noch mehr zu verwirren.
Wenn eine Vorliebe für spezielle Kleidung besteht am besten dieses Kleidungsstück nochmals besorgen, falls möglich.

Dieser Beitrag wurde am 12. Juni 2016 in Allgemein veröffentlicht.