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Voltaflex und Arthrologes

Komplett verzweifelt war ich im Mai 2017 als neben Hüftarthrose und einer bösen Entzündung das Laufen für mich nicht mehr möglich war. Bereits seit einigen Jahren hatte ich mich mit Rückenschmerzen gequält, was schon für sich alleine mein Leben einschränkte und nicht gerade einfacher machte, aber dass nun auch noch die Hüfte ihren Geist aufgeben wollte bedeutete eine Fehlhaltung nach der anderen – eine Schonhaltung brachte die nächste Fehlstellung mit sich und ich wurde quasi selber zum Macher meiner Schmerzen.

Im Netz gesucht und gesucht – Arthrose soll ja eigentlich eine Krankheit sein, gegen die es keine Chance geben soll und keine Medikamente. In Sportforen bin ich auch Arthrologes gestoßen, welches überwiegend bei Knieproblemen empfohlen wurde. Beim sichten der Bestandteile bin ich auf Glucosaminol gestoßen. Einen Stoff, den ich meinen Katzen schon seit Jahren gebe. Vielleicht ist meine alte Katzenoma mit 17 noch fit gewesen durch genau diesen Stoff? Nun, was meinen vielen Tigern nie zum Nachteil wurde, kann auch für mich keine Nachteile bringen, dachte ich und fing mit der ersten Packung Arthrologes an.

Ich fühlte mich etwas besser, verspürte meine Nachteile, meinte aber auch dass die Wirkung nicht besonders hoch sei. Diesen Irrtum bemerkte ich jedoch erst, als ich durch Schlamperei dieses Ergänzungsnahrungsmittel gegen Arthrose nicht mehr im Hause hatte. Jetzt nämlich wurden die Schmerzen in der Hüfte wieder stärker. Ein Zeichen für mich, dass entweder Glucosaminol mir und meiner Arthrose helfen kann – oder aber die Einbildungskraft stark genug ist um mir Besserung zu verschaffen. Welcher der beiden Punkte der entscheidende war, dass kann ich nicht sagen : aber, wichtig war mir Hilfe.
Erhältlich beispielsweise bei Amazon:
Natürlich war im Fortgang auch der Orthopäde gefragt, diesem nannte ich Arthrologes und er antwortete sinngemäß; „Ich kenne nicht die Mengenangaben in diesem Nahrungsergänzungsmittel, empfehle aber selber aus Kostengründen immer Voltaflex.“ Nun gut, dann beschäftige ich mich eben mit den Beipackzetteln und kombiniere dass 4 Kapseln arthroLoges in etwas 3 Kapseln Voltaflex entspricht, aber im Endeffekt tatsächlich günstiger ist. Dieser Tausch hat bei mir bestens funktioniert. Ich denke, Nahrungsergänzungsmittel sind mit ihrer Wirkweise nicht zwangsläufig nachgewiesen, mir persönlich war es aber (neben vielen weiteren Schritten) einer zur Gesundung.

Ebenfalls bei Amazon erhältlich ist Voltaflex750.

Seit nunmehr über einem halben Jahr ist bei mir der Zusatzstoff Glucosaminol ebenso erfolgreich wie bei meinen Katzen – meine ich sagen zu können.

Weitere Infos zum Thema gibt es beispielweise bei der Pharmazeutischen Zeitung, welche aber genau für die Branche ist, die Nahrungsergänzung herstellt. Hilfreich erschien mir der Beitrag bei Bewegungsschmerzen, der selber auch in Frage stellt, ob eine Linderung erreicht werden kann oder nicht. Ich selber werde trotz allem für und gegen erst einmal bei der Einnahme bleiben, vielleicht bin ich irgendwann so fit, dass ich versuchen kann eine „Krücke“ nach der anderen abzugeben, aber das wird wohl noch etwas Zeit benötigen.
 

 

 

Nach der Pflege selber fertig

Nun hatte ich einige Jahre in der Pflege gearbeitet (um in der Pflege meiner Mutter besser informiert und vorbereitet zu sein) was meinem Körper und meiner Seele an sich schon nicht gut tat. Kurz vor dem Tod meiner Mutter war mein Körper komplett am Ende und eine Hüftarthrose kam richtig zur Geltung indem sich durch die Wohnungsauflösung und die hin- und herräumerei der Einrichtungsgegenstände meiner Mutter eine imense Belastung für mich ergeben hatte.

Eine Knochenhautentzündung wurde von der damaligen Hausarztpraxis ohne Prüfung der Laborwerte mit Tilidin behandelt und somit gar nicht! Bei einer Tagesdosis von 300 mg Tilidin war ich arbeiten und kümmerte mich um alle die schlimmen Geschehnisse. Unverantwortlich – auch von mir selber so wenig nach mir zu sehen. Ich wurde gestraft dadurch, dass ich meine komplette Fortbewegungskraft verloren hatte und über einige Wochen nicht mehr gehen konnte und auch nicht mehr Auto fahren konnte.

Lasst es selber nicht so weit kommen wie ich!!!! Seid klüger !!

Demenz unterschätzt für Pflege zuhause

Hätte ich gewußt, was auf mich zukommt, ich hätte es mir zum Selbstschutz nicht antun dürfen. Über drei Tage Urlaub bei mir konnte meine Mutter doch durch viel (inhaltsloses) Gerede manches kaschieren. Oftmals war sie drei Tage hier bevor ich mich entschloss sie bei mir zu pflegen und aus dem Heim zu holen.

Allerdings ist der Stand der, dass sie nur den Antrieb hat zu laufen um an Essen zu gelangen. Für alles andere, was es geben könnte, gibt es von ihrer Seite kein Interesse.

Sie stürzte kam für ein paar Tage ins Krankenhaus und war einige Zeit inkontinent (ich aber musste meinen Arbeitsalltag dennoch zu 100 % über 40 Stunden die Woche bewältigen). Gelassen ließ sie alles in die Hose gehen. Mittlerweile erkennt sie nun manchmal wenn sie auf die Toilette muss, ist jedoch nicht mehr in der Lage die Vorgänge alle durchzuführen geschweige denn, sich die Hände zu waschen.

Durch die Inkontinenz und die notwendigen Einlagen hat sich ein Pilz entwickelt, den ich nun mehrfach am Tag behandeln muss. Ein zeitaufwendiges Unterfangen weil die Frau erst ins Bett gebracht werden muss, zum öffnen der Beine bewegt werden muss, damit ich waschen und abtupfen kann. Dann muss noch die Creme angebracht werden und die Dame dann wieder aus dem Bett transferiert werden.

Dem Pflegedienst (bestimmt auch demnächst dem MDK) erzählt sie, dass sie alles alleine kann, und verweigert Haare waschen und Zähne putzen. Wobei sie im Regelfall keine 2 m ohne Pause gehen kann und sich nicht einmal merken kann ob sie Zähne geputzt hat oder nicht.

Auch ist ihr Hirn nicht mehr in der Lage Bezeichnungen (Nektarine, Wurstsorten ect.) zuzuordnen und gibt Lapidarantworten, die im Gegensatz zu den Handlungen stehen. Sinnlos also zu fragen „Willst Du eine Nektarine?“ Sie sagt „Nein danke“ und schlingt sie doch hinunter wenn sie diese geschnitten und portionsweise vor sich stehen hat.

Eßverhalten bei Demenz

Es ist ein Horror zu versuchen, den Heißhunger oder die Antriebslosigkeit eines Dementen in Sachen Nahrung einzuschätzen bzw. entsprechend zu reagieren.

Wichtig ist die Trinkmenge – mindestens ein Liter – was meine Mutter jedoch nicht möchte. Somit muss ich regelmässig ihre Teetasse (sie trinkt nur Tee, was beim ambulanten Pflegedienst nicht ankommt – es wird ihr immer wieder Mineralwasser oder Apfelsaftschorle eingeschänkt, welches sie nicht trinkt) auffüllen. Ergänzend stelle ich ihr jede Menge Obst – mundfertig – meistens als Obstsalat hin, auch hier kommt wieder Flüssigkeit auf sie zu, und natürlich Vitamine und Ballaststoffe.

Ich höre zig mal am Tag den Satz „ich esse jetzt so wenig“, der nicht der Tatsache entspricht. Die Mengen/Kalorien liegen oftmals bei der sitzenden Frau, die sich kaum bewegt, in dem Bereich von mir, die voll berufstätig ist und den Haushalt schmeisst. Sie aber bildet es sich ein und somit ist jedes Gespräch darüber unnütz und würde nur zu Misstimmungen führen.

Auch die Frage nach Hunger kann ich mir sparen. Zum ersten kommt „ich esse ja so wenig“ und stelle ich etwas auf den Tisch, wird es im Regelfall doch sofort verschlungen. Blieb beim Mittagessen viel übrig ging ich davon aus, dass sie derzeit keinen weiteren Hunger mehr hat. In meiner Naivität habe ich dann beispielsweise Obst auf den Tisch gestellt, welches für die kommenden Stunden sein sollte. Aber falsch gedacht …. ruck zuck, als wäre sie am verhungern, wurde das Obst verdrückt während die Kartoffeln gerade noch „zu viel waren“.

Das Gefühl der Demenzkranken bei Hunger/Durst oder Vorlieben für Speisen scheint des öfteren mehr als gestört zu sein und der Angehörige muss planen und entsprechend servieren. Es bedeutet auch selber der Müllschlücker zu sein, wenn der Hunger oder die Vorliebe anders ist als das, was auf dem Teller liegt. Denn, wie gesagt, kommunikativ erfragen ist nicht mehr möglich weil meine Mutter nicht mehr versteht was ich sie Frage. Sie liebte Krakauer Wurst und weiß heute nicht einmal mehr was das ist und schaut mich mit großen Augen an…..

„Willst Du Petersilie auf die Kartoffeln?“ „Nein,“ ist die Antwort – gegessen wurden die Petersiliekräuter dennoch. „Willst Du einen Pflaumenkuchen?“ „Igitt,“ war die Antwort – und wie schnell der Kuchen verschlungen war ….. Die Worte und Bezeichnungen sind für sie nicht mehr einzuschätzen und es kommen Standardantworten, die substanzlos sind. Hier gilt nur testen und aus dem Wissen der Vergangenheit schöpfen.

Wobei: die Vorlieben und Geschmäcker von Demenzkranken verändern sich im Laufe der Krankheit. Oftmals kommt jetzt eine Vorliebe für Süßes zu Tragen.

Pflegefall zuhause

Na super: über jeweils 3 Tage alle zwei Wochen aus dem Pflegeheim klappte der Besuch und es schien, als ob es möglich wäre meine Mutter bei mir zu pflegen. Zumal der Eindruck von ihr überall verbreitet wurde, sie schaffe alles – wenn auch langsam – alleine.

Nun, sie dachte das auch mit ihrem Demenzköpfchen, aber es entsprach nicht der Wahrheit. Nichts, aber auch wirklich nichts konnte von Ihr selber durchgeführt werden. Es reichte auch nicht, sie zu animieren. Es war nötig sie anzuziehen, auf die Toilette – pardon, den Toilettenstuhl, weil sie beim Weg zur Toilette stürzte – zu führen. Bereits nach einer Woche gab es einen Krankenhausaufenthalt auf Grund eines Sturzes.

Alles, alles musste – auf Kosten meiner Nerven – umorganisiert werden. Denn es kam auch noch Inkontinenz und in Folge dessen eine Pilzerkrankung hinzu. Klar, wenn Windeln oder Einlagen eingelegt werden, so reagiert die Haut schnell auf dieses nasse Umfeld und ruckizucki ist der schönste Pilz gediehen…. Alles in allem ein Chaos, aus dem ich nur langsam herausfinde.

a) ein tägliches Pflegetagebuch – der MDK ist schon informiert über einen Antrag auf Höherstufung, weil die heimische Pflege nicht mehr gewährleistet ist.

b) der Pflegedienst kommt an meinen Arbeitstagen mittags zur Kontrolle – nachmittags zur Tablettengabe und abends um sie ins Bett zu bringen

c) zu schwach und geistig nicht immer in der Lage zu erfassen was Zähneputzen ist oder sein soll bekommt sie eine Waschschüssel mit zwei Kammern auf den Tisch.
waschschIn der rechten steht das vorbereitete Zahnputzwasser und die mit Zahnpasta versehene Bürste und rechts soll sie das gebrauchte Wasser ausspucken.

d) Hände und Gesicht waschen nach jedem Toilettengang: ein warmer Waschlappen für sie und mein Dabeistehen bei der Reinigung, danach das Handtuch oder selber abtrocknen.

e) Urin auf dem Toilettenstuhl um die Sturzgefahr zu reduzieren. Alle zwei Stunden ein Probegang, damit die Pilzkulturen so wenig Nahrung wie möglich bekommen. Und gleich das Papier für die Scheide in die Hand drücken (also dabei bleiben) damit auch hier keine Flüssigkeit in die Kleidung und auf die Haut gelangt.

f) Stuhlgang auf der normalen Toilette, aber der Gang dorthin nur in Begleitung. Schwierig, weil sie sich nicht ausdrücken kann – frage ich sie, wohin sie geht, so „ich überlege noch“. Ich muss also ständig auf der Hut sein ob der Weg in Richtung Toilette sein könnte. Hier muss ich dabei sein um auch hier die Sturzgefahr zu reduzieren.

und so geht es quer Beet weiter …. dazu aber im Detail noch hier….

Manipulieren, bestimmen und den Ton angeben – trotz Demenz

Ich habe persönlich den Eindruck, als würde meine Mutter einen Machtkampf nach dem anderen ausfechten wollen. Das beginnt beim Waschen und Zähneputzen, geht weiter über den Kopfhörer „dann höre ich eben nichts“ und endet noch lange nicht 🙁 Während ich mich die ersten Tage aufgeregt habe und innerlich gekocht habe versuche ich heute mich aus den Situationen zu entfernen und bei meinem Entschluss meiner Meinung oder Aussage zu bleiben. Der Kopfhörer bleibt – es gibt keine Lautstärke (bei der die Nachbarn mithören müssen). Sie will sich nicht waschen? Dann kommt der Pflegedienst eben öfter… Ich bin nicht bereit mich in Situationen ziehen zu lassen, die mir schaden (die Situation sie hier in meinem Heim zu haben ist schon schwer genug, ganz zu schweigen von den Formellen Anforderungen, Anschaffungen und Erledigungen).

Extrem interessant war für mich eine Information aus dem Alzheimerforum:

„Für die Angehörigen ist es in solchen Situationen wichtig, dass sie sich nicht selbst in die alte Rolle z.B. des unverstandenen Kindes begeben. Allzu leicht verfällt man sonst wieder in alte Beziehungsmuster und verwickelt sich in Machtkämpfe, die eigentlich längst ausgestanden sind.

Die Angehörigen müssen stattdessen um innere Distanz ringen und versuchen, besonnen und reflektiert zu reagieren. Alte längst gelöste Beziehungskonflikte können sonst ohne eigentlichen Grund wieder aufleben.

Manchmal müssen dem Kranken auch Grenzen gesetzt werden, wenn er z.B. feindselig oder sehr übersteigert reagiert. Dabei sollte man jedoch das problematische Verhalten in den Vordergrund stellen und nicht den Kranken persönlich verletzen oder entwürdigen. Eine klare und bestimmte Haltung, die sich gegen die Feindseligkeit oder das Verhalten richtet, kann hilfreich sein. Manchmal ist es in solchen Situationen aber auch sinnvoller, nur Distanz zum Kranken zu suchen, um eine sich aufschaukelnde Auseinandersetzung zu vermeiden.

Verhält sich der Kranke persönlich verletzend, anfeindend oder unangemessen aggressiv, kann es auch angebracht sein, die bei einem selbst ausgelöste Betroffenheit, Verletztheit oder auch Hilflosigkeit dem Kranken zu zeigen. Die Kranken werden sich teilweise durch diese direkte emotionale Rückmeldung der Unangemessenheit ihres Verhaltens bewusst oder sie verändern ihr Verhalten spontan, weil sie die gefühlsmäßige Reaktion des Betreuenden selbst betroffen macht oder verunsichert.

Situationen, in denen sich Auseinandersetzungen nicht vermeiden lassen, sind sicher mit die größten Herausforderungen, die bei der Betreuung Demenzkranker auftreten können. Die betreuenden Personen müssen dann nicht nur Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen und es situationsangemessen und manchmal experimentierend einsetzen, sondern müssen gleichzeitig für den Kranken Mitverantwortung und Rücksichtnahme trotz all seiner unangemessenen Reaktionen zeigen.“

vollständiger Bericht unter: http://www.alzheimerforum.de/4/wdakude_k2.html