Archiv | Juni 2016

MRSA im Pflegeheim

Ein ganz heikles, aber leider sehr häufiges Thema in Pflegeheimen. Zumeist im Krankenhaus geholt gilt für diesen „Krankenhaus-Kein“, dass alle Patienten die einen offenen MRSA haben, oder MRSA positive Wunden, oder eine starke Besiedelung von MRSA in den Atemwegen isoliert werden müssen.

Da mir bekannt ist dass das Pflegeheim meiner Mutter im Regelfall in ein Krankenhaus überweist, aus welchem auffallend viele Patienten mir MRSA zurück kehren habe ich dort hinterlassen dass ich im Notfall eine Einweisung in ein anderes Krankenhaus wünsche. Vor diesem Virus ist niemand nirgends geschützt, wenn ich aber schon weiß, wo er besonders häufig auftritt, dann muss ich niemanden dieser Gefahr aussetzen.

Jetzt zählt das Heim aber wie der hauseigene Bereich. Der Bewohner ist dort zu Hause und muss dort ebenso nicht lebenslang isoliert bleiben.  Wobei ich erlebt habe, dass es für die alten Menschen der Horror ist, wenn sie einer Isolierung ausgesetzt sind. Da kommen vermummte Pfleger, was oftmals ein Gefühl hervorruft, als habe der Betroffene die Pest. Meiner Mutter könnte ich nicht erklären, dass oder wie sie aus einem Krankenhaus einen Keim mitgebracht hat und warum sie so lange (denn wie oft dauert es über sechs Wochen bis ein Abstrich ohne Ergebnis ist…..) isoliert ist. In dem Pflegeheim, in dem sie derzeit ist hat eine Mitbewohnerin aus dem Krankenhaus diesen Virus mitbekommen. Weinend sagte sie zu mir: „Da geht man ins Krankenhaus um gesund zu werden und dann…..“. Ich habe der alten Dame heute Trauben mitgebracht, das einzige was ihr einfiel, auf was sie Lust habe. Denn sie ist eine jener, die keinen Besuch durch die Familie erhält. Sie ist nicht dement, sie ist nicht bösartig, aber wohl zu weit weg vom Schuß und somit jetzt alleine mit ihrer MRSA….

Mich beruhigt es fast, dass meine Mutter sich von allen gemeinschaftlichen Aktionen fern hält, weil „ich mache mich doch nicht zum Kasper“ ihre Meinung ist, daß sie sich nicht balmieren möchte 😉

Interessante Links zum medizinischen Thema MRSA

http://www.medical-tribune.de/medizin/fokus-medizin/artikeldetail/mrsa-siedelt-im-altenheim-was-tun.html

http://www.mrsa-net.nl/de/oeffentlichkeit/im-krankenhaus/nach-entlassung/433-welche-massnahmen-mussen-im-pflegeheim-genommen-werden-wenn-ein-mrsa-patient-nach-krankenhausentlassung-in-das-pflegeheim-kommt

verlernen, vergessen oder einfach aus der Routine gerissen werden?

Hätte ich nicht selber praktische Erfahrungen in der Altenheimverwaltung und Altenpflege, dann würde ich „einfach“ sagen, es ist „nur“ die Demenz, die ältere Damen oder Herren vergessen lässt wie man/frau sich die Zähne putzt oder sich wäscht ….

….wenn, ja wenn…
ich nicht gesehen hätte wie der Zeitspiegel aussieht und ein Demenzkranker zum Waschbecken geschliffen wird bzw. alles für ihn vorbereitet wird, damit er / sie schnell fertig ist. Mit Anleitung zum selber tun hat das absolut nichts mehr zu tun….

So, meine Mutter, nach einem Krankenhausaufenthalt brach die Demenz voll durch und alles, was noch im Krankenhaus üblich war wie waschen und Zähneputzen wurde immer weniger im Pflegeheim. Hmmm, komisch, dabei hatte ich doch immer die Waschschüssel im Waschbecken stehen sehen (kein Wunder, damit hatte ihr das Pflegepersonal die Grundlage geschaffen, mit der Anleitung zum waschen, das war ein Satz mit x nämlich nixxxxx). Der Zahnputzbecher, ja auch der war die ersten Tage unbenutzt, so lange, bis ich dem Personal mitteilte dass ich darum bitte, dass doch das Zähneputzen wichtig ist und ich um Regelmässigkeit bitte. Nun ist meine Mutter immer wieder über ein paar Tage bei mir und ich merke, dass die Dinge, die zuvor noch normal waren nicht mehr funktionieren. Ja, Demenz, müsste ich eigentlich sagen …. Das scheint mir aber nicht ganz so zu sein: wenn ich ihr eine Waschschüssel hinstelle und sie einige Male aufs Zähneputzen hinweise, so tätigt sie diese Aktionen.

Sie hat also innerhalb der 6 Monate, die sie im Pflegeheim ist, vergessen, was sie früher selbstständig tat. Da in vielen Pflegeheimen abends der Bewohner nicht gewaschen wird ist das gerade recht, kein mühsames bewegen, also wird sie (mit eigenen Worten gesagt) „schlampig“.

in schlechten Pflegeheimen ….

Vieles passiert im Hintergrund eines Pflegeheimes und wird nicht bemerkt …. Leider …

Manches aber ist offensichtlich und muss als Warnzeichen verstanden werden. Nicht immer liegt dann eine Vernachlässigung vor, aber sie könnte ….

Wird der Angehörige immer dünner, verliert Gürtel und schwimmt in seiner Kleidung ist die Frage ob das durch den natürlichen Alterungsprozess verursacht wurde oder ob der Mensch einfach zu wenig zu essen bekommt. Wie oft ist es so, dass ein Pflegeheimbewohner langsam isst. Die Zeit zwischen Essensgabe, einsammeln des Geschirrs, Ablieferung in der Küche bzw. Schichtwechsel ist oft so bemessen, dass die Betroffenen nicht genug Zeit zum Essen bekommen und ihnen noch hungrig der Teller weg genommen wird, damit der Zeitplan erfüllt wird.

Es gibt eine Studie des Spitzenverbands der Krankenkassen (MDS) in Essen. Diese geht davon aus, dass jeder fünfte (20,5 Prozent) Pflegebedürftige mit Schluckstörungen in einer Pflegeeinrichtung nicht genügend Unterstützung beim Essen erhält und deshalb abmagert!

Ist der Pflegeheimbewohner sehr oft sehr müde?
Macht es sich die Einrichtung vielleicht zu einfach und schießt die Personen mit Psychopharmaka ab? Trinkt der Betreffende vielleicht auch nicht genug weil er/sie nicht dazu angehalten wird?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn empfiehlt für den gesunden Älteren eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von 2,25 Liter, wobei rund 0,75 Liter auf feste Nahrung wie Obst, Gemüse, Salate und Milchprodukte und 1,5 Liter auf Getränke entfallen können.

Alarmsignale Wundliegen, Fesseln oder Bettgitter

Ganz wichtig sind die Lagerungspositionen der Bettlägerigen. Damit sie nicht wundliegen müssen sie regelmässig in anderen Positionen gelagert werden. Immer auf dem Rücken liegend oder immer auf derselben Seite, steige das Risiko für Druckgeschwüre. Das Personal müsse einen Bettlägrigen regelmäßig umlagern. Übrigens: die tollen Dokumentationen namens Lagerungspläne sind leicht zu beschreiben…. Papier ist nämlich geduldig und muss keinesfalls die Wahrheit widerspiegeln ….

Fesseln oder Gitter seien nach Ansicht von Experten heute kaum noch vertretbar- auf jeden Fall nicht dauerhaft. Alternativen zum Schutz eines sehr unruhigen Patienten seien zum Beispiel besonders niedrige Pflegebetten. Auch Klingelmatten können von Interesse sein, diese kündigen an wen eine Person ihr Bett verlässt.
Freiheitsentziehende Maßnahmen wie Bettgitter oder ähnliches bedürfen übrigens einer gerichtlichen Verfügung. Kurzzeitig mag das auch ohne gehen um den Bewohner zu schützen, aber längerfristig ist es nicht erlaubt.

Davon einmal abgesehen, wie oft werden Menschen einfach im Bett gelassen (weil sie ja so schwierig sind) und mit Transfusuionen am Leben erhalten (weil sie ja sonst nicht essen) unter Scheinbehauptungen, die nicht stimmen, wo aber zeittechnisch die Auflagen so sind, dass dieser Patient nicht so versorgt und umsorgt werden kann dass er selber isst und in der Gemeinschaft sitzen kann ohne zu stören.
Ich selber kenne solche Fälle aus der direkten Arbeit auf Pflegestation. Es ist so traurig, wenn ein solcher Mensch beim Aufwecken (der sonst nicht spricht) Deine Hand drückt, sie küsst, Dich ansieht und sagt „Gott sei Dank“. Du siehst (weil Du ja gestern frei hattest) der Mensch hängt wieder am Tropf und hat selbige Kleidung an, die Du am letzten Tag Deines Dienstes – vor dem Freitag – angezogen hast ….Bei mir ging es anders; aber zu Lasten meiner Arbeitszeit und somit war ich einigen Kollegen zu langsam. Nur: ich muss in den Spiegel sehen können und das geht nicht zu den heutigen Bedingungen, die in fast allen Pflegeheimen vorgeschrieben sind ….

Aber: nehme ich mir mehr Zeit für diese eine, schwierige, Person, so ist diese ruhiger und bringt keine Unruhe in die Gemeinschaftsaktivitäten. Somit wird der Rest der Gruppe auch nicht angestachelt …. Aber, ich vergaß: für viele ist es ja einfacher, diesen Menschen einfach im Zimmer zu lassen und per Sonde oder Transfusion zu ernähren ….

Fehlendes Interesse am Patienten spricht schon für sich. Allerdings wäre es hier von Nöten unauffällig beobachten zu können. Wie oft werden Angehörige vom Personal dieses oder jenes gefragt, was aber nicht aus Interesse am Bewohner passiert sondern um den Schein zu wahren und den Angehörigen ein Gefühl von Interesse für den Angehörigen zu vermitteln. Interessanter wäre zu wissen, ob dieses „Wissen“ auch in der Kommunikation zwischen Pflegepersonal und Pflegeheimbewohner eingesetzt wird.

Scheinbar sind das nicht nur meine Eindrücke von Pflegeheimen, sondern auch die eines renomierten Journals.

Zimmer im Pflegeheim

Nachdem der Zustand meiner Mutter von heute auf morgen sehr schlimm geworden war blieb nichts anderes übrig, als sie in ein Pflegeheim in meiner Nähe zu legen. Immer klarer wurde, dass eine Rückkehr in ihre alte Wohnung unmöglich wurde. Bis in meinem Haus alles für sie vorbereitet worden ist lebt sie im Pflegeheim.
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Eines der teuersten in der Nähe – räumlich gesehen auch ganz klar von Vorteil. Denn die meisten Zimmer in anderen Einrichtungen sind viel kleiner und Bäder werden oftmals von zwei Personen verwendet.
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Zimmer eines Demenzkranken

Im Fall meiner Mutter (die sich immer gerne an ihre Jugendzeit in einem herrschaftlichen Haus) erinnert waren schon immer barocke Möbel wichtig. Ich habe also einen Teil ihrer Möbel aus Ihrer Wohnung zu mir transportieren lassen und versucht diese innerhalb eines Zimmers aufzubauen. Vieles fehlt noch aber auch das ist immer eine Transportsache, da die Wohnung viele Kilometer von meinem Wohnort entfernt ist. Es werden noch kleinere Spiegel und weiteres folgen. Je nachdem, was meine Wände verkraften…..

ziDie ersten ihrer Bilder, die sie malen ließ, habe ich bereits aufgehängt. Für ein paar – nicht für alle – weiteren ist noch Platz, aber alles das sind Dinge, die kann ich nicht von heute auf morgen vollziehen. Zumeist leiden Demenzkranke an einem Verlust des Kurzzeitgedächtnisses. Erinnerungen, die weiter zurückliegen sind aber noch lebendig. So ist es vielleicht möglich eine vertraute Umgebung zu schaffen um dadurch die Erinnerungen aus der Jugendzeit lebendig zu halten. Vielleicht erhält sie dadurch die alltägliche Sicherheit zurück, die ihr die Krankheit genommen hat.

Jetzt, am Anfang, werde ich auch ihre Bettwäsche verwenden, die später in bügelfreie und mit Reißverschluss versehene Bettwäsche umgewandelt wird. Sie kennt also diese Möbel, sie hat sie selber ausgesucht. Wie man/frau sieht hat auch einer meiner Kater seine Liebe dazu gefunden. Sehr gut, soll er nur meiner Mutter Gesellschaft leisten ….

Dieser Beitrag wurde am 19. Juni 2016 in Demenz veröffentlicht.

Einstiegshilfe ins Auto

Menschen, denen es schwer fällt den Alltag zu bewältigen, sollten alle möglichen Hilfsmittel in Anspruch nehmen, die ihnen das Leben leichter machen können.

Sehr, sehr zeitaufwendig ist es, wenn ich meine Mutter aus dem Pflegeheim hole. Sie läuft sehr schwer und sehr langsam, den Rollator lehnt sie ab und somit ist ihr Umgang mit diesem Hilfsmittel nicht so effektiv, wie er sein könnte. Wenn sie dann im Auto Platz nehmen soll ist das ein ziemliches Abenteuer.

Ich habe nun in einem Orthopädie-Fachgeschäft eine Einstiegshilfe für das Auto entdeckt. Finanziell günstiger habe ich diese Möglichkeit bei Amazon entdeckt (Preisunterschied rund 10 Euro) und bestellt. Ich bin gespannt, ob meine ältere Mutter diese Verbesserung annehmen kann bzw. wie effektiv diese wirklich ist.

Es handelt sich dabei um eine Hilfe zum einfachen Ein- und Aussteigen im Auto, ein rundes Kissen, 360-Grad drehbar (von mir bezogen über Amazon). Laut Hersteller mit hohem Sitzkomfort für Haus, Büro und im Auto. Diese Auto-Einsteighilfe kann max. mit 150kg belastet werden und hat eine Größe von 39 cm x 4cm.
Schwerbehinderte und Ältere können dadurch besser aus- und einsteigen.Es soll auch möglich sein, dass eine zweite Person dieses Kissen in Position zu bringen, also zu drehen. Das wäre sehr hilfereich, denn die Einstiegsart meiner Mutter ist erst seitlich zur Rücksitzlehne um sich dann zu drehen. Um aber die Füße zu heben und sich zu drehen (also mehrere Einzelleistungen zu vollziehen) ist für sie ein großer Kraftaufwand erforderlich.

Demnächst hier meine praktischen Erfahrungen …..

Dieser Beitrag wurde am 19. Juni 2016 in Hilfsmittel veröffentlicht.

Wenn Kinder oder Senioren weglaufen oder stürzen,

dann kann das böse Folgen haben. Gerade bei Demenzkranken Menschen tritt oftmals eine Weglauftendenz an den Tag. Vermutlich, weil sie nicht genau wissen wo sie sind und sich an dem Ort, an dem sie sich befinden nicht heimisch fühlen. Richtig hieße der Begriff „Hinlauftendenz“; diese Menschen haben nämlich ein Ziel vor Augen. Meine Mutter, die schon in jungen Jahren von meinem Vater als „Zimmerlinde“ bezeichnet wurde hat (bisher!) diese Tendenz Gott sei Dank nicht.

Wenn ein solcher Mensch unruhig wird ist es oftmals sinnvoll nachzufragen warum er/sie jetzt unruhig wird. Im günstigsten Fall und der Mensch gerade ans einkaufen denkt, so gehen der Hinlaufgefährdete und ein Angehöriger zusammen einkaufen. Bei meiner Mutter fällt das leider aus, da sie sehr, sehr schwer geht…. 3 Minuten und die Puste ist weg….

Es gibt Klingelmatten, die anzeigen dass jemand sein Bett verlässt. Die teuerste Möglichkeit ist eine Funk-Sturzmatte – also eine druckempfindliche Sensormatte, die per Funk über einen Rufanlagenadapter, analog wie ein Ruftaster, an die Lichtrufanlage des Hauses angeschlossen wird. Sobald die pflegebedürftige Person das Bett verlässt und auf die Sturzmatte tritt, löst die druckempfindliche Sensormatte einen Alarm über die Rufanlage aus. So kann zu jeder Tages- und Nachtzeit festgestellt werden, wann und wo ein Patient das Bett verlassen hat. – Tragegriffe zum besseren Handling – kein Kabelwirrwarr, mobil einsetzbar – Keine aufstehenden Kanten( Stolperfalle) – Rutschfeste Matte, rutschhemmende Oberfläche – Ohne Beschädigung befahr- oder begehbar mit Rollator,Rollstuhl oder Gehhilfe – Beständig gegenüber handelsüblichen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln – Robuste Ausführung, Spritzwassergeschützt nach Schutzklasse IP 54 – Lange Lebensdauer – mehrfach nutzbar. Bei Amazon ist eine dieser Sturzmatten erhältlich.

Günstigere Alternative ist ein Funk Bettkanten Alarm mit mobilen Vibra Empfänger Pflegehilfe „Wegläuferschutz“ erhältlich ebenfalls bei Amazon.

Auch gibt es Katzenklingelmatten, die jedoch sehr klein sind und wenn der Angehörige  an einer anderen Stelle das Bett verlässt, als dort, wo die Matte liegt, gibt es keine Warnung. Oder aber Set Funk Alarm Trittmatte Pflegehilfe „Wegläuferschutz“ Eingangsalarm von Amazon.  mit den Abmessungen  70 cm x 40 cm x 2,5 mm und mit 433 Mhz Funksender.

Dieser Beitrag wurde am 14. Juni 2016 in Hilfsmittel veröffentlicht.

Tiere und Demenzkranke

Meine Mutter hatte über viele Jahre Katzen – zuvor auch andere Tiere. Das scheint der Punkt zu sein, der bei ihr noch am lebendigsten ist. Sie hat (Gott sei Dank) nicht registriert, dass ihr letzter Kater nicht mehr bei mir im Hause ist weil er verstorben ist. Statt dessen hat sie die beiden Tiere, die kein Problem mit ihrer Nähe haben, ganz einfach als ihre tituliert.

Ihre ersten Bedenken waren ob sie wohl noch genügend Katzenfutter zu Hause hat (nicht relevant, da sie derzeit noch im Pflegeheim ist). Ihre Frage ob ich ihrer Katzen zusammen mit ihr „zurück fahre“, nun die hat mich erst mal etwas erschreckt. Es sind ja meine Tiere. Aber bitte, wenn sie diese „adoptiert“ hat und sich dadurch heimisch fühlt… Bitte !

Natürlich hat sie meinen Haushalt schon gehörig durcheinander gebracht als sie – aus guter Gewohnheit – zum unpassendsten Zeitpunkt alle Näpfe zum spülen gesammelt hat. Auch nicht ideal war, dass sie Futter verabreichen wollte. Denn sie wollte die Beutelchen verabreichen (diese nehme ich jedoch nur bei Medikamentenabgabe an die Katzen).

Auch nicht gefreut hat mich, dass sie nachts – gehschwach wie sie ist – meinem Kateryoungster hinterher lief. Natürlich ohne Rollator und barfuss…. Aber die Tiere wirken. Vielleicht kann durch diese so manches erzielt werden. Zumindest sitzt meine alte Mutter vor der alten Katzendame mit 15 Jahren, die Mutter erzählt, die Katze miaut und so können sie sich mitteilen und beide haben das Gefühl nicht alleine zu sein.

Demenzkranker waschfaul oder….

Meine Mutter war immer recht reinlich und hat sich regelmässig gewaschen. Nun hatte ich sie einige Nächte bei mir und irgendwie hat das nicht geklappt.

Klar: sie hat weder einen Bezug zu flüssiger Cremeseife (wie diese bei mir im Bad steht) noch zum Waschen unter fließendem Wasser. Sie ist ihre Waschschüssel gewöhnt, zumindest aber den Stopfen im Waschbecken zu befestigen um kein Wasser zu verschwenden. Letzteres geht aus technischen Gründen an meinem Waschbecken im Bad nicht. Zugeben wäre zu viel verlangt. Im Regelfall weiß ein Dementer dass er/sie Defizite hat und versucht so wenig wie möglich darauf hin zu weisen dass die eine oder andere Sache ihm/ihr schwer fällt.

waschschSomit habe ich eine Baby-Waschwanne besorgt und werde ihr auch ein Stück Seife dazu legen. Mal sehen, ob es dann besser funktioniert.

Ich hätte mich wirklich über mich selber ärgern können, dass ich nicht sofort auf diese Idee gekommen bin. Aber ich gehe einfach davon aus, dass Menschen Wünsche und Fragen äußern können. Dabei vergesse ich aber immer wieder dass es sich um eine ganz andere Generation handelt. Zudem ist diese Situation der Veränderung auch nicht einfach zu verkraften.
Wir werden auch sehen, ob sie das Badezimmer bevorzugt, oder einfach ihren Hocker (Badetuch drauf) in Ihrem Zimmer.

Fazit ist: ganz wichtig ist zu überlegen was der Angehörige für Angewohnheiten in den letzten Jahren hatte um zu versuchen diese „nachzuspielen“ oder so ähnlich wie möglich aufzubauen. Wie mir das alles gelingen soll ist mir noch nicht ganz klar ….

Ich versuche die Kleidung meiner Mutter immer am selben Platz zu belassen (damit sie diese wieder findet).
Die Unterwäsche tausche ich einfach aus, damit das schmutzige Stück in die Waschmaschine kommt und das benutzte an selbiger Stelle liegt.
Kleidung am Besten ohne Knöpfe, Reißverschlüsse oder ähnlichem Geschnörkel um nicht noch mehr zu verwirren.
Wenn eine Vorliebe für spezielle Kleidung besteht am besten dieses Kleidungsstück nochmals besorgen, falls möglich.

Dieser Beitrag wurde am 12. Juni 2016 in Allgemein veröffentlicht.