Zimmer eines Demenzkranken

Im Fall meiner Mutter (die sich immer gerne an ihre Jugendzeit in einem herrschaftlichen Haus) erinnert waren schon immer barocke Möbel wichtig. Ich habe also einen Teil ihrer Möbel aus Ihrer Wohnung zu mir transportieren lassen und versucht diese innerhalb eines Zimmers aufzubauen. Vieles fehlt noch aber auch das ist immer eine Transportsache, da die Wohnung viele Kilometer von meinem Wohnort entfernt ist. Es werden noch kleinere Spiegel und weiteres folgen. Je nachdem, was meine Wände verkraften…..

ziDie ersten ihrer Bilder, die sie malen ließ, habe ich bereits aufgehängt. Für ein paar – nicht für alle – weiteren ist noch Platz, aber alles das sind Dinge, die kann ich nicht von heute auf morgen vollziehen. Zumeist leiden Demenzkranke an einem Verlust des Kurzzeitgedächtnisses. Erinnerungen, die weiter zurückliegen sind aber noch lebendig. So ist es vielleicht möglich eine vertraute Umgebung zu schaffen um dadurch die Erinnerungen aus der Jugendzeit lebendig zu halten. Vielleicht erhält sie dadurch die alltägliche Sicherheit zurück, die ihr die Krankheit genommen hat.

Jetzt, am Anfang, werde ich auch ihre Bettwäsche verwenden, die später in bügelfreie und mit Reißverschluss versehene Bettwäsche umgewandelt wird. Sie kennt also diese Möbel, sie hat sie selber ausgesucht. Wie man/frau sieht hat auch einer meiner Kater seine Liebe dazu gefunden. Sehr gut, soll er nur meiner Mutter Gesellschaft leisten ….

Dieser Beitrag wurde am 19. Juni 2016 veröffentlicht, in Demenz. Setze ein Lesezeichen mit dem Permanentlink.