Tag 1 nach dem Pflegeheim

Der erste Tag nach dem Pflegeheim war einfach nur übelst! Aber davon war auszugehen da sie auf jede Veränderung so reagiert: mit Wut, mit Unverständnis und mit der Aussage „Ich bin kein kleines Kind, ich kann tun und lassen was ich will.“ Demenz: leben in der Vergangenheit mit der Erwartung auch noch ebenso gesund zu sein wie damals. Gleichzeitig verbunden mit mangelnder Einsicht in den „Jetzt-Zusand“ und voller Forderungen im Falle meiner Mutter.

Schwerhörig aber der Kopfhörer der stört, der Fernseher (mit 120 Programmen) ist schlecht wie auch das Fernsehprogramm. Waschen? Ich kann selber entscheiden was ich will und was nicht! Stützstrümpfe brauche ich nicht …. auch wenn die Füße so geschwollen sind, dass keine Schuhe für Lymphprobleme passen.

Ach ja in den vielen Zwiegesprächen, die sie mit sich selber hält hat sie sich dann selber erzählt dass die Tochter „die Möbel, die sie selber braucht, hierher gebracht hat und sie sich am liebsten aufhängen würde“…

Die Zehennägel schmerzen, sagt sie. Wobei in den letzten Wochen vom Pflegeheim Fußpflege abgerechnet wurde. Im Pflegeheim ist sie aber nicht in der Lage dieses Problem anzusprechen. Mein Zeitplan ermöglicht es mir nicht innerhalb von ein paar Tagen bei einem Besuch der Fußpflege anwesend zu sein.

Nun ja: Demenz eben und die Eigenart meiner Mutter…. Wir werden sehen, ob sich der Stand nach rund vier Wochen verändert.

Der ambulante Pflegedienst kommt morgens und abends, was ärztlich verordnet wird und dadurch die Krankenkasse die Kosten trägt, wo die Stützstrümpfe an- und ausgezogen werden, das Demenzpflaster geklebt und die Medikamente verabreicht werden.