Zimmer im Pflegeheim

Nachdem nun meine Mutter zum Pflegefall wurde komme ich mit meiner Gesundheit auf „den Felgen daher“. Die absolute Krönung hat mir und meinen Knochen das Beisein bei der Nachuntersuchung des Oberschenkelhalsbruches meiner Mutter serviert. Ich musste einige Stunden stehen um darauf zu achten, dass sie nicht unversehens aufsteht und wieder einmal stürzt … und nun kann ich nicht mehr richtig krabbeln weil die eigene Arthrose nun in die Gelenke schießt. Auch dadurch verursacht, dass ich die Wohnung meiner Mutter räume um diese zu vermieten.
Sie ist trotz Rollstuhl immer noch der Meinung laufen zu können, aufstehen zu können und alles selber tätigen zu können. Also ist sie mal lässig aufgestanden, alleine zur Toilette gegangen und hat sich dabei mal kurz die Hüfthosen besser gesagt die Hüftprotektoren (die eben zum Schutz vor einem Oberschenkelhalsbuch angezogen worden waren) ausgezogen und ist gestürzt.

Selbstverständlich brachte der Aufenthalt im Krankenhaus ein erneutes Rückfallen der geistigen Fähigkeiten, von denen sie sich auch jetzt, 6 Wochen nach dem Bruch, noch nicht erholt hat.

Da sie immer von Schmerz spricht wurden ihre Schmerzmittel konstant erhöht. Meine Aussage, dass der Rücken meiner Mutter schmerzt, nicht aber der Oberschenkelhalsbruch wurden nicht so ganz für wahr genommen, besser gesagt nicht vom gesamten Personal.

Nunmehr ist meine Mutter aber sehr schläfrig und das Personal muss ihr das Essen reichen und meine Argumente wurden interessanter. Seit nunmehr 3 Wochen wird vom Hausarzt versucht, die Medikamente wieder zu reduzieren.
Daran liegt eben die große Schwierigkeit: ein Mensch spricht von Schmerzen und kann sich nicht mehr genau definieren (wobei sie mir gegenüber immer ganz klar sagte „die Schmerzen sind im Rücken, nicht im Bein“.

 
Viel helfen kann ich ihr nicht – eigentlich sollte ich mir lieber versuchen selber zu helfen 🙁
In jedem Fall hatte ich ihr vor Weihnachten ihren Weihnachtsbaum und ihre Krippe gebracht, welche nun wieder bei mir warten, bis ich sie im nächsten Jahr wieder ins Heim bringen werde.

Auch habe ich auf das Drängen meiner Mutter in Ihrem Zimmer ein Telefon installieren lassen. Jedoch mit dem Hinweis, bitte meine Rufnummer nicht im Zimmer zu hinterlegen. Im vergangenen Pflegeheim ereilten mich oftmals 30 Anrufe am Tag. Sie konnte sich an die vorangegangenen 29 einfach nicht mehr erinnern.

Mittlerweile habe ich in Ihr Zimmer ihre Ölgemälde gebracht, die nun auch an den Wänden hängen, demnächst hoffentlich mal die Fotos.

Mittlerweile wurde schon eine Mitbewohnerin meiner Mutter in deren Bett erwischt „Ach hier ist es so schön, ich bleibe hier!“, meinte die ältere Dame 🙂

Dieser Beitrag wurde am 30. März 2017 veröffentlicht, in Allgemein. Setze ein Lesezeichen mit dem Permanentlink.