Archiv | Februar 2018

TENS Rückengürtel

Seit Jahren habe ich schon Rückenschmerzen – auch durch die Tätigkeit in der Pflege begünstigt – so bekam ich vor Jahren von der damaligen Hausarztpraxis ein Tensgerät verschrieben. Da dieses jedoch mit vier Saugnäpfen versehen war, die sich beständig lösten war die Nerverei größer als der Erfolg. Dennoch: ich konnte bemerken, dass eine gewisse Wirkung eintrat.

TENS steht für:

T (Transkutane)
E (Elektrische)
N (Nerven)
S (Stimulation)

Als meine Krankengymnastik beendet war (ich aber einige Übungen noch immer regelmässig durchführte) gab es eine Reihe von Angeboten von TENS-Gürteln und Tens-Geräten in den Supermarktketten.

Seit einigen Wochen verwende ich das Gerät. Der Anfang war etwas exotisch, da mein Gerät ca. 30 Minuten in drei verschiedenen Programmen „durcharbeitet“. Der erste Gang ist recht harmlos, dann wird es „reizhafter“ und dann kommt der Massagegang. Alle dieser Effekte können direkt am Gürtel höher oder niedriger gestellt werden. Allerdings bin ich jedesmal sehr erschrocken, wenn vom 1. Gang in den 2. Gang geschaltet wurde. Da der Gürtel bei allen Aktivitäten getragen werden kann begleitete er mich auf dem Gang zu den Mülltonnen. Aus Refelex bei der Umschaltung durch den Erschreckmoment tanzte ich wohl kurzzeitig vor meinen Mülltonnen…. Nicht weil es weh tat, sondern weil ich jetzt nicht mit diesem Kribbeln gerechnet hatte.

Es werden also elektrische Impulse erzeugt, welche durch die Haut auf das Nervensystem übertragen werden. Dadurch habe ich bei mir eine sanfte Schmerzlinderung erfahren. Durch diesen Reizstrom erfolgt auch eine Muskelstimulation, somit eine leichte Stärkung der Rückenmuskulatur.

Nicht angewendet werden dürfen diese Geräte bei Trägern eines Herzschrittmachers oder bei Menschen mit Herzrhythmusstörungen! Auch bei Schwangerschaft oder Epilepsie dürfte eine Anwendung fraglich sein.

Ich selber besitze dieses Gerät, welches über Amazon bezogen werden kann.

Dieser Beitrag wurde am 27. Februar 2018 in Hilfsmittel veröffentlicht.

Schmerzen überwinden

diesen gut zu lesenden Ratgeber habe ich einigen Menschen aus meinem Freundes-/Bekanntenkreis empfohlen oder zukommen lassen, die an chronische Schmerzen leiden, ebenso wie ich selber.

Es gibt viele Wege (m)einem Schmerz zu begegnen. Für mich wäre eine Sackgasse mich dem Schmerz und Selbstmitleid hinzugeben. Eine Einbahnstraße wäre für mich persönlich zwar Hilfen in Anspruch zu nehmen, selber aber nicht aktiv am Heilungs- oder Linderungsprozeß teil zu haben. Eine gemütliche, nicht zu schnelle Landstraße – zusammen mit meinem Schmerz – ist meine Reise in ein mit mir stimmiges Leben, in welchem mein Bruder Schmerz an meiner Seite ist. Er gehört zu mir und hat mir einiges an „Hallo-Wach“-Effekten mit auf den Weg gegeben.

Mit diesem Buch habe ich einen guten Weggefährten gefunden, der mich die eine oder andere Abkürzung auf meinem Weg zur Zufriedenheit bietet. Ich für mich habe gelernt auf meinen reduzierten Gesundheitszustand zu achten und diesen zu schützen. Ich freue mich über viele schmerzarme/schmerzfreie Momente und akzeptiere die auch auftretenden Aktionen von Bruder Schmerz.

Dieses Buch beinhaltet Kapitel wie:
* Akzeptieren Sie Ihren Schmerz
* Gedankenstopp
* Wechsel der Schmerzempfindungsebene
* Progressive Entspannung nach Jacobson
* Entspannung mit Signalwort
* Ampelübung
* diverse andere Entspannungsübungen
* Schmerzveränderung durch Atmung, Schmerzverschiebung, Veränderung der Schmerzgrenzen

Ich persönlich habe meinen Weg finden können – auch dieses Buch gehört zu den entsprechenden Hilfsmitteln. Nicht jedermann wird mit dem Lesen eines Buches etwas anfangen können …. aber einen Versuch dürfte es immer wert sein, neue Impulse erhalten zu können.

Schmerzen überwinden ist zu beziehen über Amazon.

 

Keilkissen gegen Rückenschmerzen

Der Anfang auf dem Weg etwas gegen meine Rückenschmerzen und meine Arthrose in der Hüfte zu unternehmen lag beim Kauf eines Keilkissens. Meine Krankengymnastin meinte damals, es wäre förderlich und man/frau müsse einfach durchhalten, sich an die fremde Sitzweise zu gewöhnen. Dieses war für mich kein Problem und fühlte sich auch nicht am Anfang irgendwie schmerzlich an. Ich habe gleich zwei Keilkissen (relativ niedrig, falls ich doch Probleme entwickelt hätte) besorgt. Eines ist auf meinem Bürostuhl, das andere in meinem Hexenhaus, wo ich zumeist sitze. Demnächst werde ich das Keilkissen zu Hause mit einem Handtuch unterlegen, damit es steiler wird.

Das Becken kann leichter aufgerichtet werden, wodurch die Haltearbeit, die durch die untere Rückenmuskulatur erfolgt, ganz wesentlich entlastet. Am sinnvollsten sind Keilkissen, die nicht aus zu weichem Material bestehen. Bei zu weichen Materialien werden die stützenden Eigenschaften oftmals nicht erreicht.  Ideal wären also Keilkissen aus hochverdichtetem Recycling-Schaumstoff mit höherem Härtegrad.

Bei meinen Keilkissen liegt ein Frotteehandtuch obenauf bzw. das Keilkissen in ein Handtuch eingewickelt  um ein Abrutschen zu verhindern, manch ein Keilkissen besteht aus glattem Stoff, was einer positiven Wirkung entgegenstehen dürfte.

Ideal ist eine  Sitzhöhe, wenn zwischen Oberschenkel und Rumpf ein Winkel von circa 95 Grad entsteht. Daß dieses gerade in „bequemen“ Couchen kaum der Fall ist, ist leicht nachvollziehbar.

Mir persönlich war wichtig, dass ich das Keilkissen schnell „unter dem Hintern“ habe und somit wurde es von mir bei Amazon bestellt. Hier eine kleine Auswahl:

Paßt die Farbe des Kissens nicht zum Stuhl oder zur Wohnungseinrichtung, so einfach in ein Handtuch packen, und es fällt weniger auf.

 

Lehrmeister Schmerz

Er war grausam, dieser Schmerz der Knochenhautentzündung mit dem Wissen einer chronischen Hüftarthrose. Keinen Meter ohne Schmerzen gehen zu können und sich bei jedem Schritt an der Wand festzuhalten.

Festhalten durfte ich nun – um eine Besserung zu erreichen – an meinem alten, schmerzfreien, Leben nicht mehr. Alles, jeder Schritt und jede Handlung musste neu überdacht werden. Dieses zwang mich zu einem bewußten Alltag und einem hinterfragten Lebensstil. Nicht einfach, unerwünscht – aber sinnvoll.

Jeder Schritt den ich, nachdem die Medikamente und Spritzen mir leichte Linderung gegeben hatten, musste nun bewußt ausgeführt werden. Zum ersten um mich so schmerzlos wie möglich zu bewegen, zum zweiten um mir meine Schonhaltung abzugewöhnen und zum dritten – ganz wichtigen – mir den jahrelangen falschen Gang abzugewöhnen. Bei Sichtung meiner Schuhe war mir aufgefallen, dass diese einseitig abgelaufen waren. Somit klar, dass ich schon über einen sehr, sehr langen Zeitraum (vermutlich bedingt durch die seit Jahren vorhandenen Rückenschmerzen) einen falschen Gang mein eigen nennen durfte.

Erschwerend kam hinzu, dass ich bedingt durch die Schmerzangst keinen falschen Schritt unternehmen wollte und somit fast ständig auf den Boden gesehen habe. Super, zum ersten schon wieder eine falsche Haltung und zum zweiten für die Psyche auch negativ. Ich war es zuvor gewöhnt, mit entgegenkommenden Menschen ins Gesicht zu sehen. Das war mir nicht mehr möglich mit dem Blick auf den Boden. Somit fühlte ich mich auch wie ein Mensch ohne Rückrat. Wie eine-/r der/die anderen nicht mehr „ins Gesicht sehen kann“ und sich dadurch noch kleiner und auffälliger machte. In Verbindung mit dem behinderten Gang eine Kombination, die Menschen wie mich immer kleiner und buckeliger werden lässt.

Der Alltag musste viel zeitauwendiger gestaltet werden. Zum Wäsche aufhängen benötigte ich die dreifache Zeit. So wie früher den Wäschekorb zu bepacken ging nicht mehr: ich musste mich ja an der Wand abstützen und konnte nur in der anderen Hand einige Wäschestücke halten. Beim Aufhängen der Wäsche folgte jedem hinunterfallen einer Klammer böses „Geschimpfe“, denn das Bücken nach der Klammer tat ja unsagbar weh. Somit mussten auch diese Aktionen bewußt ausgeführt werden, damit eben nicht die Wäscheklammer zu Boden fällt.

Als das Autofahren und Einkaufen wieder möglich war bedeutete das ebenso ein vielfach höheres Zeitaufkommen als zuvor, es war mir nicht mehr möglich in jede Hand eine schwere Einkaufstasche zu nehmen – sondern nur eine Tasche pro Gang, und diese bitte auch noch recht leicht…..

Dieser Beitrag wurde am 3. Februar 2018 in Bruder Schmerz veröffentlicht.