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Augentropfen – Einzeldosisbehälter verschließen

Seit 2018 nehme ich Befeuchtungs- und Augendrucktropfen wegen meines Glaukoms. Erst 2020 hatte ich begriffen, dass es eine Möglichkeit gibt, die Einzeldosisbehältnisse wieder zu verschließen.

Zum Gebrauch wird der Deckel im oberen Fünftel abgedreht und das Einzeldosisbehältnis ist offen. Genau dieser Deckel lässt sich schräg wieder auf das Behältnis drücken, damit dieses verschlossen ist gegen Keime und Bakterien.

 

 

Blendung nach Katarakt-OP bei grauem Star

Auch wenn das Problem bei mir grundsätzlich besteht, so war auch ein falsch verordnetes Arzneimittel mit seinen Nebenwirkungen schuld an meiner erhöhten Blendempfindlichkeit. Brimonidin bzw. Brimovision wurde mir zur Drucksenkung verabreicht.
Ob das Medikament dieses Ziel erreicht hat ist mir nicht bekannt.
Aber die Tatsache, dass die Augen tränten, über 2 Jahre entzündet waren und ich so stark geblendet wurde dass es ebenso schlimm war, als hätte mein Visus nochmals 20 Prozent verloren.

Ansonsten gilt:

Die getrübte Linse nimmt nur unregelmässige Lichtpunkte wahr, wodurch der Blendeffekt entsteht, 

Bei meiner schon langjährigen Trübung half die  operative Entfernung der getrübten Linsen und das dann erfolgende  Einsetzen einer klaren Kunstlinse in die Linsenkapsel. Eine irre Sache: um 12.00 Uhr wurden in der Uniklinik Würzburg meine Linsen ausgemessen, um 14.00 Uhr lag ich im OP und bekam die neue Variante auf dem linken Auge eingesetzt. 

Extreme Probleme traten bei mir jedoch dennoch – wie bei vielen anderen Menschen – nach der OP  durch die Blendung auf.  Diese war nun anders als vor der Operation. Mich blendete nicht mehr alles (was vor der OP der Fall war) sondern das grelle (nicht gekannte) Sonnen- bzw. UV-Licht machte mir zu schaffen.

Tip(p)s mir das Leben leichter zu machen bekam ich im BFW Würzburg, wo eine Arbeitserprobung statt fand.

Im BFW Würzburg konnte ich eine Kantenfilterbrille erproben, die mir ganz kleine Vorteile brachte. Jedoch hatte ich eine Vorrichtung, die an meiner Brille angeklipst wurde und somit die Brillengläser verschrammt hat.
Ich hatte den Eindruck, dass dieser (in meinem Fall orangefarbene Filter) zwar meine Augen beruhigt, aber dennoch keine große Veränderung mit sich brachte. Für die Anschaffungskosten von rund 200 Euro war ich dann doch noch nicht bereit und fand bei Amazon eine Alternative in einer UV-Brillle, die „eigentlich“ für PC-Arbeit bzw. PC-Spiele oder nächtliche Autofahrten empfohlen wird.

Bezogen (mit Klick auf das Bild möglich) habe ich die Brille über Amazon. Angebracht habe ich daran noch eine (nicht bei der Brille mitgelieferte Brillenkette) die gerade beim einkaufen sehr geschickt (speziell in den Märkten mit gelben und roten Farben war das einkaufen für mich eine Qual) ist, wenn man/frau die Brille mal von der Nase ziehen möchte.

Über einige Monate hatte ich diese gelbe Überbrille ständig auf der Nase, weil sie doch eine gewisse Linderung brachte. Aber auch einen kleinen Nachteil: durch die Färbung war die Blendung nicht mehr gegeben, aber das Sehen wurde auch etwas angestrengter.

Der nächste Tip(p) aus Würzburg waren Mützen mit Schild, die den Einfall von Sonnenstrahlen verhindern. Eine gute Lösung und sehr hilfreich, wenn das Schild groß genug ist.
Jetzt verstand ich erstmalig, warum mir früher so oft ältere Menschen mit Hut begegnet waren (über die ich insgeheim lächeln musste), die waren nämlich klüger als ich und haben sich gegen Blendung geschützt.

Beim zufälligen Blick in ein Tennisspiel bemerkte Sonnenschutz in Form eines Sonnenschildes. Für mich die optimale Lösung!
Dieses Schild sitzt über meiner abdunkelnden Brille. Da das Schild nur wenige UV-Strahlen überhaupt in Richtung Brille durchlässt, bleibt diese relativ hell und das sehen ist deutlicher. Da das Schild relativ groß ist gelangen kaum Sonnenstrahlen in Richtung meines Blickfeldes und ich kann das Schild in die Richtung ausrichten, von der die Sonne kommt.

Für mich eine imense Hilfe! Bestellt habe ich bei Amazon, was mit einem Klick auf das folgende Foto möglich ist.

Erhältlich in diversen Farben. Laut Hersteller 100% Anti-UV-, Anti Glare und hat keinen Einfluss auf die Sicht, was ich bestätigen kann. Der beste Sichtschutz wenn es ums Autofahren geht und man/frau gegen die unter- oder aufgehende Sonne steuern muss. 

Mein grüner Star piept wie er will

… und ich bin nicht in der Lage dagegenzusteuern.

Messungen führten 8 Assistenzärzte durch – die beiden, zu denen ich nicht die passende Chemie hatte, bei diesen beiden hatte ich einen extrem hohen Augendruck. Mein Augenarzt misst nicht selber den Augendruck, sondern dessen Assistentinnen. Diejenigen, die sich mir gegenüber klar äußern können, wohin ich meinen Blick konzentrieren soll, bewirken niedrigere Druckwerte als diejenige, die versuchen an meinem Kopf zu schrauben und mich dennoch nicht in die richtige Position bringen können.

Bei nächtlichen Messungen, bei denen ich eigentlich entspannt sein sollte, ist der Augendruck relativ hoch. So auch am Morgen, was oft in den späteren Stunden nachlässt.

Als meine Psyche im Eimer war (aufgrund der schlimmen Druckwerte) habe ich mich durch und mit Süßigkeiten getröstet. Als die Psyche langsam begann sich zu beruhigen (und die Süßigkeiten ausgeschlichen wurden) ging das Sehen plötzlich wieder besser. Einbildung? Oder machen diee Zellen in den Augen schlapp bei zu viel Zucker im Blut. Die dehydrierende Wirkung des Zuckers soll die Zellen verformen und versschwommenes Sehen mit sich bringt.

Zu viel Zucker soll ja das Herz schädigen und Entzündungen herbeiführen bzw. diese verschlimmern.

Super: nichts also leichter als sich gesund zu ernähren wenn einem gerade die Welt auf die Füße fällt. Mir ist es nicht gelungen. Zwar merke ich nun, nachdem ich beginne die Verschlechterung meiner Druckwerte zu akzeptieren, wieder die zuvor übliche gesunde Ernährung zu leben, aber die Wochen vor und nach meiner erneuten Operation, in denen war ich nicht mehr in der Lage fürsorglich für mich zu sorgen.

Von einem DRV-Gutachter war festgestellt worden, dass ich täglich nur noch 4 Stunden arbeiten kann, an was ich mich aber nicht gehalten habe. Der Druck wurde höher, die Sehkraft geringer, die Kraft mir gesundes Essen zuzubereiten war weg da ich zuhause nur noch ins Bett gefallen bin.

Ein rasanter Kreislauf also, der mich Augenlicht und Gesundheit gekostet hat. Irgendwie erscheint es mir auch so, als ob alles das, was ich an gesundheitlichen Einschränkungen nun erfahre ein ganzheitliches Bild ist, welches ganz wesentlich über die Psyche, Belastung und das ganze Drumherum eines Lebens gesteuert wird.

Dieser Beitrag wurde am 3. März 2019 in Grüner Star veröffentlicht.

Grüner/Grauer Star: die heimtückischen Vögel

Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass mich mein Augenlicht einmal vollständig im Stich lassen könnte.
Ich wollte einfach „nur“ beim Optiker eine neue Brille in Auftrag geben, da konnte plötzlich auf dem rechten Auge nichts erkannt werden. Ich bat die Optikerin, doch die Abdeckung von der Linse zu nehmen 😉 Sparwitz: es war kein Schutz auf der Linse … mein rechtes Auge war blind…

Hier will ich mich selber sortieren und für mich dokumentieren, was es da so an Besonderheiten gibt, die einem nun passieren, und wie schwer es ist diese zu bewältigen. Aber auch die Hilfmechanismen und Informationsquellen die es geben kann, um nicht ganz „aufgeschmissen“ zu sein.

Es wird sicher dauern, bis ich hier eine Struktur aufgebaut habe, die nachvollziehbar ist. Wohl ebenso wie in meinem Leben, welches nun ganz anders bewältigt werden muss als zu Zeiten, in denen ich mich noch als „Topfit“ empfand. Die Verschlechterungen des sehens, das langsame absterben des Sehnervs und die daraus resultierenden Veränderungen sind schwer zu ertragen. Gerne würde ich den Kopf in den Sand stecken, dann aber habe ich verloren ….genau das eben möchte ich nicht und versuchen mir Strategien für mich zu überlegen mit diesen Einschränkungen umzugehen.

Dieser Beitrag wurde am 23. Februar 2019 in Grauer Star veröffentlicht.

Hüftarthrose

Noch im Mai 2017 musste ich befürchten nie wieder laufen zu können. Aber ich habe es geschafft mit vielen Hilfsmitteln und entsprechenden Hilfsangeboten. Angefangen vom selbst bezahlten Giropraktiker, zur Krankengymnastik über gymnastische Übungen, Tensgürtel für den Rücken, der seit Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen ist und auch mit Hilfe eines Schmerztherapeuten.

Von der damaligen Hausärztin mit einer Großpackung Tilidin und Diclofenac versorgt wusste ich nicht mehr weiter und habe mich – sehr zur Wut dieser Hausärztin – an einen Chirurgen gewandt. Vermutlich habe ich diesem zu verdanken, dass ich nunmehr nach über einem halben Jahr auf dem Aufwärtstrend bin. Er stellt nicht nur eine Hüftarthrose vom feinsten rechts und links fest, die einer künstlichen Hüfte bedürfen würden sondern auch eine böse Entzündung. Er half mir gegen die Entzündung anzugehen. Anfänglich mit Antibiotika und Cortisan, ergänzend dann mit einer an vielen Stellen der Hüfte gesetzten Spritze.
Nun lief ich zwar immer noch wie Quasimodo, aber ich konnt wieder den einen oder anderen Schritt laufen und konnte wieder mein Auto nutzen.

Nun folgte ein langer Weg, der sich aber gelohnt hat!

Bruder Schmerz

Wenn chronische Schmerzen angesagt sind, dann habe ich die Möglichkeit mit meinem (Selbst-)Mitleid(en) hinzugeben oder aktiv zu versuchen zusammen mit meinem „Bruder Schmerz“ ein neues Leben aufzubauen.

Vor rund 50 Jahren habe ich ein Geschenk bekommen: das Laufen. Es war so selbstverständlich. Als kleines Kind das laufen zu lernen, als Teenager zu springen, als Erwachsener dem einen oder anderen Problem davonzulaufen oder der einen oder anderen glücklichen Situation entgegen zu laufen. Ich habe dieses „Geschenk“ nicht sorgsam genug gepflegt, deshalb hätte ich es fast verloren.

Nunmehr ist es meine persönliche Aufgabe (so sehe ich es für mich) alles erdenkliche zu tun, um zusammen mit meinem Schmerz den ersten Tag vom Rest meines Lebens so zufrieden wie möglich zu verbringen. Ab März 2016 kam zu einer (mir bis dahin unbekannten) Hüftarthrose eine böse Entzündung genau dieser Hüfte, die mir Laufkraft und Bewegungsfähigkeit nahm. Gleichzeitig lag meine Mutter im Sterben und ich habe mich kräftemässig übernommen. Meine Hüften mussten zuviel „er-„tragen.

Mein Körper hat mich durch diese Warnsignale und dadurch, dass er mich lahm gelegt hat, gehindert ihn komplett zu zerstören. Ich war fahrig, nervös, todtraurig um meine Mutter und nur noch unterwegs um ihr zu helfen, meinen Job zu bewältigen und einfach rund um die Uhr angespannt. Dann brach die Gesundheit zusammen, meine Mutter starb – und ich kroch dem Sarg hinterher. Traurigkeit und Schmerz haben mich ziemlich schwach werden lassen und mir zum damaligen Zeitpunkt nicht mehr die Kraftreserven gegeben mich selber aufzurappeln. Das kostete seine Zeit. Und es kostete viele Mühen meine Schmerzen in den Griff zu bekommen.

Ich möchte hier meinem Bruder Schmerz diese Art Tagebuch widmen. Zum ersten, um mich selber zu reflektieren und zum zweiten um Mut zu machen, dass es ganz viele Hilfsmöglichkeiten gibt, die wir aber selber ansteuern und umsetzen müssen, bevor wir unserem Bruder Schmerz „Beine machen“ können.

Dieser Beitrag wurde am 1. Januar 2019 in Bruder Schmerz veröffentlicht.

Der „gesündere“ Hefezopf

Ich liebe ihn einfach, den Hefezopf, sollte aber aus Gesundheitsgründen auf Weizenmehl und Zucker entweder verzichten, oder den Verbrauch reduzieren. Dieses gelingt recht einfach durch den Austausch von Weizenmehl in Dinkelmehr Typ 630 und den Einsatz von E , anstatt Zucker.

Meine Zutaten:
ca. 500 gr Dinkelmehl Type 630
ca. 150 gr Zuckerersatz Erythritol (ergibt eigentlich ca. 75% der Zuckersüße), ihr braucht also eventuell mehr, um Eurem Geschmack entgegen zu kommen.
ca. 100 gr Butter
ca. 80 gr gemahlene Mandeln
1 großes Ei
1 Prise Salz, ein Spritzer Zitronensaft
ca. 200 ml lauwarme Milch, in der ein halber Hefewürfel aufgelöst wird
sowie ein Päckchen Vanillezucker
zum Bestreuen etwas gehackte Mandeln, oder gehackte Haselnüssel oder Hagelzucker oder gehackte Pistazien

Der Hefeteig wird bei mir im Brotbackautomaten vermengt und darf auch in ihm gehen. Hat auch den Vorteil, wenn irgendetwas mit der Hefe nicht passt (was mir auch schon passiert ist) und der Hefeteig einfach nicht aufgeht, dann gibt es eben eine Zugabe von Trockenhefe (vermengt mit etwas lauwarmer Milch) und spätestens dann, geht normalerweise der Hefeteig auf.

Es wird der Zopf geflochten und dieser darf nochmals bei mir rund 30 Minuten gehen. Danach wird er mit Milch bestrichen und mit gehackten Haselnüssen, Mandeln oder Hagelzucker bestreut.

Meinen Ofen heize ich auf Umluft auf 200 Grad vor, schiebe bei Erreichen der Temperatur den Hefezopf ein und reduziere sofort die Temperatur auf ca. 160 Grad. Rund 20 Minuten darf der Hefezopf backen bevor er eine Auflage von Alluminiumfolie erhält um nicht zu dunkel zu werden. Dann folgen nochmals 10 Minuten Backzeit bei rund 160 Grad.

Erhältlich ist der Zuckerersatzstoff beispielsweise hier bei Amazon:

Dieser Beitrag wurde am 1. Januar 2019 in Rezepte veröffentlicht.

Unentdeckt und innerhalb von drei Jahren blind

Nur als kleine Geschichte für Pflegende, die sich selber vernachlässigen, was mich persönlich mein rechtes Augenlicht gekostet hat.
Am Samstag habe ich erfahren, dass ich auf dem rechten Auge blind bin. Morgens beim Optiker wollte ich eine neue Brille anfertigen lassen und die Optikerin Alarm schlug als beim rechten Auge von mir keine Sehleistung zu sehen war. Ich selber sah nur schwarz.

Und nun ging der Horror los: die Krankenkasse stellte von G1 Karten auf G2 um und ich hatte keine funktionierende Gesundheitskarte mehr. Da der Vorgang der Zusendung einer neuen Gesundheitskarte wohl länger dauert und auf meine E-Mail keine Antwort kam musste ich neben dem Wissen das Augenlich verloren zu haben hoffen, dass einer der Notärzte bereit ist mir zu helfen … Das war der erste Kampf. Dann wurde mir zur ersten Hilfe ein Medikament versschrieben, welches nicht mehr auf dem Markt erhältlich war. 100-km-Umkreissuche ergab keine Hoffnung, Apotheker die helfen wollten aber nicht konnten weil das rezeptierte Medikament nicht einfach in eine Alternative umgewandelt werden konnte.

Der zweite Kampf war für mich ein Hammer: Auf einem Auge erblindet, mit hohem Augendruck stand ich als Notfall in der Augenarztpraxis meiner Region. „Wir können Sie nicht drannehmen, wir sind voll“ Danke fürs Gespräch. „Nein, heute kommen Sie auf keinen Fall dran.“ Recht deutlich habe ich im vollen Empfang gesagt: „Ich habe vor drei Tagen erfahren dass ich mein rechtes Augenlicht verloren habe und erblindet bin. Ich verlasse diese Praxis erst wenn einer Ihrer Ärzte mir versucht zu helfen meine linke Sehkraft zu erhalten.“  „Nein“. „Nun gut, dann müssen Sie mich raustragen und ich werde dann wieder in die Praxis kommen und wir werden da weitermachen, wo wir gerade sind.“

Nachdem ich beim Arzt gelandet war, der mir freundlich und kompetent erschien hat mich das Personal bei der nächsten Terminwahl natürlich wieder auflaufen lassen. Es interessierte natürlich nicht, wie es mit meiner Arbeit ist, die ich auf keinen Fall verlieren will. Mein verbliebenes Augenlicht aber auch nicht, deshalb habe ich eben diesen Termin angenommen.

Notwendig zur Diagnostik war eine Untersuchung, die selbst zu zahlen ist in Höhe von 115,- Euro. Kein Problem! Mir jedoch ein Duplikat auszuhändigen verweigerte das Sprechstundenpersonal ebenfalls; obwohl ich ja für genau dieses Gutachten/Diagnose gerade gezahlt hatte.

Das wird noch nett weitergehen…. Also seid klüger als ich!!!!! Innerhalb von drei Jahren war ich blind auf einem Auge. Vor 3 Jahren bei einer arbeitsmedizinischen Untersuchung war noch alles o.k. Jetzt – drei Jahre später – bin ich rechts blind….

 

Dieser Beitrag wurde am 24. April 2018 in Grüner Star veröffentlicht.

Dinkelmehl bei Arthrose

Nachdem ich nun die Diagnose „Arthrose“ mein „Eigen“ nennen darf und um jeden Preis eine von div. Ärzten angesteuerte Hüftoperation vermeiden möchte arbeite ich an vielen Fronten. Neben Krankengymnastik, TENS, Ergänzungsnahrungsmitteln und vielen anderen Dingen ist auch die Ernährung ein mehr als wichtiger Punkt. Hier ist die Umstellung für mich am anstrengendsten.

Bisher habe ich mich als Alternative zum Weizenmehl nur an Dinkel erprobt. Die weiteren Möglichkeiten wie Hirse, Quinoa, Amaranth, Emmer oder Hafer sind mir noch gänzlich fremd. Da aber Weizenmehl absolut ungesund für Menschen wie mich ist beginne ich hier nun meine auf Dinkelmehl oder andere Alternativen umgestellten Speisen aufzubauen.

Begründet liegt das in der Tatsache, dass Weizen bei der Entstehung von Entzündungskrankheiten wie Arthrose, Rheuma, Krebs, Herzinfarkt, Alzheimer, Diabetes, MS entscheidend mit wirkt. Verursacht dürfte dieses dadurch sein, dass Weizen Lektine Entzündungsreaktionen, stören den Muskelaufbau, greifen Gelenkstruktureenthält, die unser Immunsystem schwächen. Davon einmal abgesehen sorgt ein hoher Weizenkonsum für eine Achterbahn des Blutzuckerspiegels.

Obwohl ich – um meiner Arthrose entgegen zu wirken – Voltaflex, ein Glucosaminpräparat nehme, versuche ich die Verwendung von Weizen so gut es geht zu minimieren. Ich möchte, dass diese Nahrungsergänzung auch in meinem Körper (also meiner Hüfte und den Knien) ankommt. Sie sollen helfen beim gesünderen Aufbau meines Körpers und nicht durch Weizen vernichtet werden.

Mittlerweile bin ich nun am Backen mit Dinkelmehl.

Mein erster Versuch mit Dinkelvollkornmehl in einem Hefezopf war ein Desaster und das Resultat, einem Stein ähnlich, landete im Müll. Für mich schlimm, denn Nahrungsmittel im Müll sind ein Unding. Nunmehr habe ich mit Dinkelmehl 630 einen Hefezopf gezaubert, der einem Hefezopf aus Weizenmehl in nichts nachsteht. Wie die Pizza mit Dinkelteig wird, werde ich Euch demnächst – wie auch den Hefezopf – hier aufzeigen.

Lehrmeister Schmerz

Er war grausam, dieser Schmerz der Knochenhautentzündung mit dem Wissen einer chronischen Hüftarthrose. Keinen Meter ohne Schmerzen gehen zu können und sich bei jedem Schritt an der Wand festzuhalten.

Festhalten durfte ich nun – um eine Besserung zu erreichen – an meinem alten, schmerzfreien, Leben nicht mehr. Alles, jeder Schritt und jede Handlung musste neu überdacht werden. Dieses zwang mich zu einem bewußten Alltag und einem hinterfragten Lebensstil. Nicht einfach, unerwünscht – aber sinnvoll.

Jeder Schritt den ich, nachdem die Medikamente und Spritzen mir leichte Linderung gegeben hatten, musste nun bewußt ausgeführt werden. Zum ersten um mich so schmerzlos wie möglich zu bewegen, zum zweiten um mir meine Schonhaltung abzugewöhnen und zum dritten – ganz wichtigen – mir den jahrelangen falschen Gang abzugewöhnen. Bei Sichtung meiner Schuhe war mir aufgefallen, dass diese einseitig abgelaufen waren. Somit klar, dass ich schon über einen sehr, sehr langen Zeitraum (vermutlich bedingt durch die seit Jahren vorhandenen Rückenschmerzen) einen falschen Gang mein eigen nennen durfte.

Erschwerend kam hinzu, dass ich bedingt durch die Schmerzangst keinen falschen Schritt unternehmen wollte und somit fast ständig auf den Boden gesehen habe. Super, zum ersten schon wieder eine falsche Haltung und zum zweiten für die Psyche auch negativ. Ich war es zuvor gewöhnt, mit entgegenkommenden Menschen ins Gesicht zu sehen. Das war mir nicht mehr möglich mit dem Blick auf den Boden. Somit fühlte ich mich auch wie ein Mensch ohne Rückrat. Wie eine-/r der/die anderen nicht mehr „ins Gesicht sehen kann“ und sich dadurch noch kleiner und auffälliger machte. In Verbindung mit dem behinderten Gang eine Kombination, die Menschen wie mich immer kleiner und buckeliger werden lässt.

Der Alltag musste viel zeitauwendiger gestaltet werden. Zum Wäsche aufhängen benötigte ich die dreifache Zeit. So wie früher den Wäschekorb zu bepacken ging nicht mehr: ich musste mich ja an der Wand abstützen und konnte nur in der anderen Hand einige Wäschestücke halten. Beim Aufhängen der Wäsche folgte jedem hinunterfallen einer Klammer böses „Geschimpfe“, denn das Bücken nach der Klammer tat ja unsagbar weh. Somit mussten auch diese Aktionen bewußt ausgeführt werden, damit eben nicht die Wäscheklammer zu Boden fällt.

Als das Autofahren und Einkaufen wieder möglich war bedeutete das ebenso ein vielfach höheres Zeitaufkommen als zuvor, es war mir nicht mehr möglich in jede Hand eine schwere Einkaufstasche zu nehmen – sondern nur eine Tasche pro Gang, und diese bitte auch noch recht leicht…..

Dieser Beitrag wurde am 3. Februar 2018 in Bruder Schmerz veröffentlicht.