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Krankenhaus Künzelsau soll uns Bürgern genommen werden

Krankenhausschließung Künzelsau – Demos dagegen Mittwochs vor dem Krankenhaus in Künzelsau.

Vielen Dank, liebe „Politik“, vielen Dank liebe Strippenzieher der Region Hohenlohe, die das Krankenhaus Künzelsau abschieben wollen …. natürlich „nur“ aus Kostengründen….

Schon hier muss ich mich fragen, in wie weit solche „Unterbelegungen“ gesteuert werden. Ich musste selber bemerken, dass diverse Pflegeheime Bewohner automatisch in ein Heim der „eigenen“ Wahl transportieren lassen ohne die Angehörigen auch nur im Ansatz zu befragen. Auf meine Anweisung (in zwei Einrichtungen) meine Mutter nur nach Künzelsau ins Krankenhaus zu verbringen wurde ich mit mehr als fragenden Augen betrachtet….. „Ja, natürlich dürfen Sie das selber bestimmen…“ Genau! Schade nur, dass viele Angehörige die Chance gar nicht besitzen weil sie nichts darüber wissen und somit nicht bereits im Vorfeld handeln können.

Ich habe meine kranke alte Mutter aus Esslingen zu mir geholt weil ich mit dem Krankenhaus Künzelsau gute Erfahrungen gesammelt habe und wusste sie ist besser versorgt als in ihrer Heimatstadt Esslingen. Mein berufliches Hintergrundwissen gab mir die Info dass der bekannte Krankenhauserreger MRSA in Künzelsau weit weniger auftritt als in einem größeren, bekannten Krankenhaus der Region. Alles Gründe, meine Mutter von Esslingen nach Hohenlohe zu versetzen.

Ja, die Entscheidung war richtig. Sie wurde im September 2016 von der inneren Abteilung aus einem hoffnungslos wirkenden Zustand wieder „ins Leben zurückgeholt“ weil ihre Herzrhytmusstörungen dem wachen Personal auffielen, dieses meine Mutter auf die Intensivstation legte und so weitere Erkenntnisse möglich waren.

Sie war bei der Einlieferung nicht ansprechbar, teilnahmslos und verwirrt mit einer hochgradigen Demenz versehen. Dr. Niemayer befand – trotz dieser aussichtslos wirkenden Situation – sie für „wert“ an einer Mobilisierung teilnehmen zu dürfen. Sie begann wieder zu sprechen, begann sich zu bewegen und durch die richtige Medikamentengabe wurde die in Esslingen diagnostizierte starke Demenz zu einer schwachen Demenz. Ihre Lebensfähigkeit wurde überhaupt nur durch das Krankenhaus Künzelsau, das wache Personal und die gute Ausstattung ermöglicht! Fakten, die im Krankenhaus zuvor wohl nicht gegeben waren…

Durchgangssyndrom

Meine Mutter konnte im Januar 2016 die Badewanne nach vorabendlichem Bad nicht alleine verlassen. Sie lag also die gesamte Nacht in der Badewanne. Durch Zufall aufgefunden wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Die bereits vergessliche Frau mit 82 Jahren war nun ganz durch den Wind.

Es fehlten Ihr Tage, sie verstand nicht, warum sie jetzt im Krankenhaus ist (denn es ist ja nichts gebrochen; die Vorsorglichkeit konnte sie nicht nachvollziehen, da sie selber niemals freiwillig in ein Krankenhaus gegangen wäre). Attestiert wurde eine starke Demenz. Diese Untersuchung wurde bereits in den ersten beiden Tagen erstellt, wo sie meiner Meinung nach noch total geschockt war und ein „Durchgangssyndrom“ als ihr Eigen betrachten konnte. Sie ist mittlerweile vergesslich und auch ich würde ihr Demenz diagnostizieren, wie dieses auch die Ärzte zu einem späteren Zeitpunkt taten. Aber: es sollte immer berücksichtigt werden, dass wenn ein Mensch aus seinem geregelten Leben gerissen wird, dieser oftmals nicht mehr „mitkommt“ was um ihn herum geschieht.

Ganz wichtig erscheint mir hier, dass sofort Hilfsgeräte wie Brille oder Hörgeräte wieder dem Menschen ein Teilnehmen am Leben ermöglichen um kein weiteres Handicap zu schaffen. Ist es wirklich „nur“ das Durchgangssyndrom (Postoperatives Delir), dann kann sich dieses wieder zurück entwickeln, was auch Monate dauern kann.

erschreckendes Beispiel was so alles passiert gibt es hier zu lesen: http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?f=15&t=120611&mobile=on