Immer werden wir „Kinder“ Tochter oder Sohn und „Eltern“ Mutter oder Vater sein.
Nie konnte ich mir vorstellen, dass meine Eltern hilfsbedürftig oder gar ein Pflegefall werden könnten. Aber mit Mitte 50 wurde ich dann eines Besseren belehrt. Leider war mein Vater schon verstorben und meine Mutter wirkte mit Anfang 80 noch fit. Betonung lag auf „wirkte“….
Rund drei Jahrzehnte im kaufmännischen Bereich (auch in leitender Position) gearbeitet kam die Wirtschaftskrise und eine Teenager-Spätlese wie ich auf dem Arbeitsmarkt nicht der Renner.
Bereits viele Jahre war ich als Alleinkraft in der Verwaltung eines Pflegeheimes (damals mit 52 Bewohnern) tätig und bekam alle Einblicke – auch in die Pflege – die denkbar sind.Seit 2014 bin ich im Bereich Pflege/Betreuung tätig und erlebe alles das, was ich nie einem Menschen zumuten würde …. ganz sicher also auch nicht meiner Mutter.
Im Januar 2016 kam sie (die nicht mit eigenen Kräften) aus der Badewanne aussteigen konnte zur Sicherheit ins Krankenhaus Esslingen. Ein Infekt folgte dem anderen, ein Sturz begleitete den nächsten und meine Mutter war so wirr, dass sich schon das Schlimmste erahnen ließ. Und dieses bei einer Entfernung zwischen ihr und mir von rund 120 km.
Ich habe sie in ein Pflegeheim meiner Nähe geholt ….
Jetzt habe ich ihr Zimmer eingerichtet und werde sie demnächst zu mir holen, damit sie in ihrem letzten Lebensabschnitt noch etwas Lebensqualität bekommen kann…..
So war es geplant, leider konnte sie nur ein paar Monate bei mir verbringen da es ihr zunehmend schlechter ging und ich sie einem Pflegeheim übergeben musste. Nach einigen Monaten verstarb sie und ich wurde fast zum Pflegefall. Nunmehr führe ich diese Homepage quasi als „Familienerbe“ mit meiner Schmerzbehandlung fort. Ich musste lernen, meinen „Bruder Schmerz“ anzunehmen und zusammen mit ihm den Weg der gesundheitlichen Besserung zu gehen.