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Blendung nach Katarakt-OP bei grauem Star

Auch wenn das Problem bei mir grundsätzlich besteht, so war auch ein falsch verordnetes Arzneimittel mit seinen Nebenwirkungen schuld an meiner erhöhten Blendempfindlichkeit. Brimonidin bzw. Brimovision wurde mir zur Drucksenkung verabreicht.
Ob das Medikament dieses Ziel erreicht hat ist mir nicht bekannt.
Aber die Tatsache, dass die Augen tränten, über 2 Jahre entzündet waren und ich so stark geblendet wurde dass es ebenso schlimm war, als hätte mein Visus nochmals 20 Prozent verloren.

Ansonsten gilt:

Die getrübte Linse nimmt nur unregelmässige Lichtpunkte wahr, wodurch der Blendeffekt entsteht, 

Bei meiner schon langjährigen Trübung half die  operative Entfernung der getrübten Linsen und das dann erfolgende  Einsetzen einer klaren Kunstlinse in die Linsenkapsel. Eine irre Sache: um 12.00 Uhr wurden in der Uniklinik Würzburg meine Linsen ausgemessen, um 14.00 Uhr lag ich im OP und bekam die neue Variante auf dem linken Auge eingesetzt. 

Extreme Probleme traten bei mir jedoch dennoch – wie bei vielen anderen Menschen – nach der OP  durch die Blendung auf.  Diese war nun anders als vor der Operation. Mich blendete nicht mehr alles (was vor der OP der Fall war) sondern das grelle (nicht gekannte) Sonnen- bzw. UV-Licht machte mir zu schaffen.

Tip(p)s mir das Leben leichter zu machen bekam ich im BFW Würzburg, wo eine Arbeitserprobung statt fand.

Im BFW Würzburg konnte ich eine Kantenfilterbrille erproben, die mir ganz kleine Vorteile brachte. Jedoch hatte ich eine Vorrichtung, die an meiner Brille angeklipst wurde und somit die Brillengläser verschrammt hat.
Ich hatte den Eindruck, dass dieser (in meinem Fall orangefarbene Filter) zwar meine Augen beruhigt, aber dennoch keine große Veränderung mit sich brachte. Für die Anschaffungskosten von rund 200 Euro war ich dann doch noch nicht bereit und fand bei Amazon eine Alternative in einer UV-Brillle, die „eigentlich“ für PC-Arbeit bzw. PC-Spiele oder nächtliche Autofahrten empfohlen wird.

Bezogen (mit Klick auf das Bild möglich) habe ich die Brille über Amazon. Angebracht habe ich daran noch eine (nicht bei der Brille mitgelieferte Brillenkette) die gerade beim einkaufen sehr geschickt (speziell in den Märkten mit gelben und roten Farben war das einkaufen für mich eine Qual) ist, wenn man/frau die Brille mal von der Nase ziehen möchte.

Über einige Monate hatte ich diese gelbe Überbrille ständig auf der Nase, weil sie doch eine gewisse Linderung brachte. Aber auch einen kleinen Nachteil: durch die Färbung war die Blendung nicht mehr gegeben, aber das Sehen wurde auch etwas angestrengter.

Der nächste Tip(p) aus Würzburg waren Mützen mit Schild, die den Einfall von Sonnenstrahlen verhindern. Eine gute Lösung und sehr hilfreich, wenn das Schild groß genug ist.
Jetzt verstand ich erstmalig, warum mir früher so oft ältere Menschen mit Hut begegnet waren (über die ich insgeheim lächeln musste), die waren nämlich klüger als ich und haben sich gegen Blendung geschützt.

Beim zufälligen Blick in ein Tennisspiel bemerkte Sonnenschutz in Form eines Sonnenschildes. Für mich die optimale Lösung!
Dieses Schild sitzt über meiner abdunkelnden Brille. Da das Schild nur wenige UV-Strahlen überhaupt in Richtung Brille durchlässt, bleibt diese relativ hell und das sehen ist deutlicher. Da das Schild relativ groß ist gelangen kaum Sonnenstrahlen in Richtung meines Blickfeldes und ich kann das Schild in die Richtung ausrichten, von der die Sonne kommt.

Für mich eine imense Hilfe! Bestellt habe ich bei Amazon, was mit einem Klick auf das folgende Foto möglich ist.

Erhältlich in diversen Farben. Laut Hersteller 100% Anti-UV-, Anti Glare und hat keinen Einfluss auf die Sicht, was ich bestätigen kann. Der beste Sichtschutz wenn es ums Autofahren geht und man/frau gegen die unter- oder aufgehende Sonne steuern muss. 

Grüner/Grauer Star: die heimtückischen Vögel

Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass mich mein Augenlicht einmal vollständig im Stich lassen könnte.
Ich wollte einfach „nur“ beim Optiker eine neue Brille in Auftrag geben, da konnte plötzlich auf dem rechten Auge nichts erkannt werden. Ich bat die Optikerin, doch die Abdeckung von der Linse zu nehmen 😉 Sparwitz: es war kein Schutz auf der Linse … mein rechtes Auge war blind…

Hier will ich mich selber sortieren und für mich dokumentieren, was es da so an Besonderheiten gibt, die einem nun passieren, und wie schwer es ist diese zu bewältigen. Aber auch die Hilfmechanismen und Informationsquellen die es geben kann, um nicht ganz „aufgeschmissen“ zu sein.

Es wird sicher dauern, bis ich hier eine Struktur aufgebaut habe, die nachvollziehbar ist. Wohl ebenso wie in meinem Leben, welches nun ganz anders bewältigt werden muss als zu Zeiten, in denen ich mich noch als „Topfit“ empfand. Die Verschlechterungen des sehens, das langsame absterben des Sehnervs und die daraus resultierenden Veränderungen sind schwer zu ertragen. Gerne würde ich den Kopf in den Sand stecken, dann aber habe ich verloren ….genau das eben möchte ich nicht und versuchen mir Strategien für mich zu überlegen mit diesen Einschränkungen umzugehen.

Dieser Beitrag wurde am 23. Februar 2019 in Grauer Star veröffentlicht.