Meine Mutter war immer recht reinlich und hat sich regelmässig gewaschen. Nun hatte ich sie einige Nächte bei mir und irgendwie hat das nicht geklappt.
Klar: sie hat weder einen Bezug zu flüssiger Cremeseife (wie diese bei mir im Bad steht) noch zum Waschen unter fließendem Wasser. Sie ist ihre Waschschüssel gewöhnt, zumindest aber den Stopfen im Waschbecken zu befestigen um kein Wasser zu verschwenden. Letzteres geht aus technischen Gründen an meinem Waschbecken im Bad nicht. Zugeben wäre zu viel verlangt. Im Regelfall weiß ein Dementer dass er/sie Defizite hat und versucht so wenig wie möglich darauf hin zu weisen dass die eine oder andere Sache ihm/ihr schwer fällt.
Somit habe ich eine Baby-Waschwanne besorgt und werde ihr auch ein Stück Seife dazu legen. Mal sehen, ob es dann besser funktioniert.
Ich hätte mich wirklich über mich selber ärgern können, dass ich nicht sofort auf diese Idee gekommen bin. Aber ich gehe einfach davon aus, dass Menschen Wünsche und Fragen äußern können. Dabei vergesse ich aber immer wieder dass es sich um eine ganz andere Generation handelt. Zudem ist diese Situation der Veränderung auch nicht einfach zu verkraften.
Wir werden auch sehen, ob sie das Badezimmer bevorzugt, oder einfach ihren Hocker (Badetuch drauf) in Ihrem Zimmer.
Fazit ist: ganz wichtig ist zu überlegen was der Angehörige für Angewohnheiten in den letzten Jahren hatte um zu versuchen diese „nachzuspielen“ oder so ähnlich wie möglich aufzubauen. Wie mir das alles gelingen soll ist mir noch nicht ganz klar ….
Ich versuche die Kleidung meiner Mutter immer am selben Platz zu belassen (damit sie diese wieder findet).
Die Unterwäsche tausche ich einfach aus, damit das schmutzige Stück in die Waschmaschine kommt und das benutzte an selbiger Stelle liegt.
Kleidung am Besten ohne Knöpfe, Reißverschlüsse oder ähnlichem Geschnörkel um nicht noch mehr zu verwirren.
Wenn eine Vorliebe für spezielle Kleidung besteht am besten dieses Kleidungsstück nochmals besorgen, falls möglich.